Das Militärwissenschaftliche Institut (MWI) Klietz Karte  


Lageplan MWI (1990)

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Das MWI des Militärischen Nachrichtendienstes (MilND) der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR diente der Ausbildung der Offiziere des MilND, auch der Militärattachées.
Die Kaserne befindet sich südlich Klietz am Ostufer des Klietzer Sees und am Rande des gleichnamigen Truppenübungsplatzes und wurde 1935 als Werk der "Westfälisch-Anhaltinischen Sprengstoff AG (WASAG)" zur Produktion von Spreng- und Treibstoffen errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog 1948 in den noch vorhandenen Gebäuden die Kasernierte Volkspolizei (KVP) der DDR ein und betrieb ein Lungensanatorium. Erst ab 1957 begann die NVA die Liegenschaft als Schule zur Ausbildung von Offizieren des MilND der NVA zu nutzen. Um eine gewisse Geheimhaltung zu gewährleisten, war das Schulgelände anfangs von einer hohen Mauer umgeben, die erst Mitte der 80er Jahre durch einen Zaun ersetzt wurde.
Die verschiedenen Gebäude auf dem Gelände dienten u.a. zur Unterbringung des Stabes, der Lehrgangsteilnehmer, den Ausbildungseinrichtungen sowie Küche und Speisesaal. Zusätzlich standen verschiedene Sporteinrichtungen und ein Sportplatz zur Verfügung, der wohl erst 1990 zum Hubschrauberlandeplatz umfunktioniert wurde.
   

Zur operativen Ausbildung der Offiziere des MilND gehörte auch eine Fremdsprachenausbildung, die anfangs in Sprachkabinetten in Klietz durchgeführt, aber später an die Schule der NVA in Naumburg verlagert wurde. Die Schule in Naumburg ist heute eine Aussenstelle des Bundessprachenamtes (BSprA) in Hürth.

Eine genaue Übersicht der gelehrten Themenbereiche in Klietz ist nicht verfügbar; es wurde aber u.a. zu nachfolgenden Bereichen unterrichtet/ausgebildet :

        sowie Lehrgänge am Institut für Internationale Beziehungen zu Außenrecht und Diplomatie

Die Themen dürften in abgewandelter Form bzw. um weitere Fächer ergänzt bis 1989 Inhalt der Ausbildung gewesen sein.

Erst 1979 wurde die Schule zum Militärwissenschaftliches Institut und somit berechtigt, den Lehrgangsteilnehmern nach Abschluss ihres Studium den akademischen Abschluss des Diplom-Militärwissenschaftlers zu verleihen.

Gemäss einer Dienstpostenliste umfasste das MWI in 1988 insgesamt 143 Planstellen:

Grafik Organigramm

Die Kaserne und der Truppenübungsplatz Klietz werden seit 1990 durch die Bundeswehr genutzt.

 

 

Quellen u.a.:
Bodo Wegmann – Die Militäraufklärung der NVA
Walter Richter – Der Militärische Nachrichtendienst der Nationalen Volksarmee der DDR und seine Kontrolle durch das Ministerium für Staatssicherheit
Internet: www.streitkraeftebasis.de     www.bundessprachenamt.de