Mil MI-8T (NATO-Code HIP C) "391"

Der Hubschrauber mit der Bordnummer 391 war die einzige Mi-8T der Grenztruppen und bei der Hubschrauberstaffel 16 "Albert Kuntz" eingesetzt. Er flog ohne Waffenträger.
Er wurde hauptsächlich für Grenzüberwachungsflüge eingesetzt, anfangs von Salzwedel aus, nach Verlegung der HS-16 im Jahr 1986 nach Nordhausen überwiegend von dort aus; siehe auch hier arrow.gif (948 Byte)link

 Mit Funkaufklärungspersonal aus der Funkpeilstelle 1 (FuPSt-1) Rohrberg wurden (vermutlich ab 1985) mit der "391" auch Funk- und Funktechnische Aufklärungsflüge  durchgeführt. Die Ausrüstung bestand u.a. aus Empfängern vom Typ R-323 und R-326M, für Funktechnische Aufklärung aus dem PRKR-1 "DNEPR". Schwerpunktmässiges Aufklärungsziel waren die Herbstmanöver der NATO.

Gleicher Hubschrauber wurde ab 1987 auch von der HA III des MfS mit entsprechend eingerüsteter Funkaufklärungstechnik für grenznahe Aufklärungsflüge (arrow.gif (948 Byte)link) unter der Deckbezeichnung RELAIS IV genutzt .
Ziel dieser Einsätze war es, Ausgangsmaterial für die nachfolgende bodengestützte (mobile) Aufklärung von Richtfunkverbindungen zu erarbeiten. Startflugplatz war in der Regel Nordhausen. Die Flüge führten in geringer Höhe entlang der Grenze zu Westdeutschland im südlichen und nördlichen Abschnitt mit jeweils zwei Flugstrecken.
Anfangs wurde auch der Brocken überflogen. Der Grenzabschnitt des Bezirkes Magdeburg, in dem auch der Brocken lag, gehörte später nicht mehr zu den Aufklärungschwerpunkten, denn es gab bereits ein sehr guten Standort zur Funkaufklärung der HA III auf dem Brocken selbst (Deckname "URIAN") und einen weiteren in der Altmark westlich Salzwedel bei Holzhausen (Deckname "LUPINE").
Für die Flüge im Nordabschnitt der Grenze war der Flugplatz in Salzwedel der Ausgangspunkt. Während der Einsätze bestand durch Langsamflüge und Standschweben die Möglichkeit, eine relativ exakte Empfangsrichtungsbestimmung der relevanten Signalquellen vorzunehmen sowie um geeignete Standorte zur späteren Aufklärung vom Boden aus festzustellen (siehe oben).

Aufklärungsflugstrecken arrow.gif (948 Byte) (Ortsangaben ohne Gewähr)


Die "391" wurde 1990 von der Bundeswehr übernommen und flog mit der Kennung 94+17 als SAR-Hubschrauber. Bei einem Rettungseinsatz am 25.03.91 kam es in der Nähe von Erfurt zum einem Unfall, die Maschine stürzte ab, die Besatzung überlebte verletzt. Das Wrack wurde mit einem Hubschrauber vom Typ CH-53 nach Brandenburg-Briest gebracht.
Ausführlich beschrieben hier:  arrow.gif (948 Byte)link