Biesenthal Karte

Das Satellitenaufklärungszentrum in Biesenthal (nördlich Berlin), am Ortsausgang Richtung Lanke, war eine Einrichtung der Hauptabteilung III (HA III) des MfS, ab November 1989 als Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) bezeichnet.

Satellitenaufklärung wurde seit Anfang der 80er Jahre betrieben und schwerpunktpunktmässig "angezapft" wurden die Satellitensysteme FLTSATCOM, MARISAT, LEASAT und INTELSAT. In Biesenthal waren neben der Satellitenaufklärung betreibenden HA III/2 auch noch die HA III/6 (u.a. für Richtfunkaufklärung zuständig) und die HA III/8 (Kurzwellenaufklärung) stationiert. Neben drei großen Parabolantennen für die Sat-Aufklärung waren auch diverse Antennen für den Kurzwellenbereich, so u.a. zwei  AK 853 der westdeutschen Firma ROHDE & SCHWARZ und zwei Antennen Typ 2034 aus DDR-Produktion (MfS OTS) für den UKW-Bereich auf dem Gelände installiert.

Die Liegenschaft Biesenthal als placemark für google earth herunterladen (Ortsangaben ohne Gewähr): arrow.gif (948 Byte)

Mit Auflösung des MfS/AfNS wurde das Objekt Biesenthal dem ZFD in Dessau übergeben. Biesenthal wurde jedoch nicht weiter betrieben, die technischen Anlagen demontiert. Die drei Satellitenaufklärungsantennen waren baugleich dem "großen Ohr" von Dessau (Typ RA-28). Die drei Häuschen, auf denen die Parabolantennen montiert waren, sind aber heute noch vorhanden.

Nach der Wende verwahrloste die Liegenschaft bzw. es folgte eine Teilnutzung als Asylantenheim (siehe die drei Fotos unten links). Die dafür genutzten Gebäude wurde später abgerissen. Heute befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des MfS u.a. die neu gebaute Straßenmeisterei Biesenthal.

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Satellitenaufklärungsantennen RA-28 in Biesenthal
 

 
ehemaliges Dienstgebäude der HA III/2 

ehemaliges Dienstgebäude der HA III/8