Die Geschichte des Fernmeldesektor B beginnt nicht erst im Jahr 1957, sondern ist eng mit der Geschichte der Elektronischen Kampfführung verknüpft, deren Wurzeln noch viel weiter zurückreichen.
Meilensteine
der Grundstein für den Bau des Fernmeldeturms Thurauer Berg wird gelegt
die Wiedervereinigung bringt Veränderungen - neues Aufklärungssystem (LAPAS) geplant
direkt zur
Kaserne Neutramm
Bereits vor dem 1. Weltkrieg sammelt die Truppe Erfahrungen während verschiedener Einsätze in Ostasien und Deutsch-Südwestafrika. Ein „Funkhorchdienst" erweitert ab dem 12. August 1914 die Verwendungsbreite. Im Jahre 1915 gelingt es endlich auch Flugzeugführern Funkgeräte als technisches Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen. Der 1. Weltkrieg ließ die Erfolgsdaten der Luftnachrichtentruppe (LN-Truppe) unterschiedlich stark schwanken.
Der „Funkhorchdienst", ab dem 11.11.1916 in „Fliegerfunkertruppe" umbenannt, klärt von den Festungsfunkstellen in Königsberg, Thorn und Posen den russischen Funkverkehr nicht nur auf, sondern man stört ihn erfolgreich. Misserfolge bleiben jedoch nicht aus, was zur Auflösung der Spezialeinheit führt - bis zum Jahre 1933 bleibt es still um diesen Fachdienst.
Mit dem Aufbau der Luftwaffe ab dem 12. Juli 1933 erlangt die Nachrichtentruppe wieder neue Bedeutung. Dank der Initiative des Heeresverbindungsoffiziers und Leiters der 7. Inspektion „Nachrichtenwesen", Major Wolfgang Martini, sowie der Weitsicht des Generalstabschefs der Luftwaffe, Generalmajor Walter Wever, gelingt am 1. Dezember 1933 die Wiederaufstellung der Fliegerfunkertruppe. Die Ausbildung für das Fachpersonal erfolgt vier Monate später an der Artillerieschule in Jüterbog. Im Zuge von Umstrukturierungen wird die Ausbildung zur Luftnachrichtenschule in Halle an der Saale verlagert.
Als dritte Waffengattung benennt man am 1. März 1935 die Spezialtruppe in „Luftnachrichtentruppe" um und neben Fliegertruppe und Flakartillerie der Luftwaffe wird sie der Deutschen Wehrmacht unterstellt. Damit war ein zu Kriegsbeginn 70 000 Mann starker militärischer Verband geboren, der Funk-, Draht- und ab 1936 auch Richtfunkverbindungen betreibt und Flugmelde-, Jägerleit- und Funkmessdaten gewinnt.
Hinzu kommen ein Horchdienst, sowie die Flugsicherung und die Funknavigation. Das deutsche Militär besitzt in den Funkhorchdiensten ein verlässliches Instrument zur Durchführung ihrer Aufträge. Bis Kriegsende stören, täuschen und klären 500 000 Soldaten und Luftnachrichtenhelferinnen gegnerische Funk- und Nachrichtenmittel auf. Zum Ansehen ihrer Arbeit während des 2. Weltkrieges tragen unter anderem die Vorhersage der alliierten Invasion an der Atlantikküste, der Bau des Drahtfernmeldenetzes in der Sowjetunion mittels Drehkreuz-Telegraphenachsen mit Trägerfrequenz- und Wechselstromtelegraphie. die Heranführung von Jagdflugzeugen an feindliche Verbände und die aufopfernde Arbeit im Heimatgebiet für den Luftschutzwarndienst bei.
Auch die Bundeswehr entsinnt sich bei ihrem Aufbau in den "Nachkriegsjahren" der Luftnachrichtentruppe. Neben den beiden Diensten „Fernmeldeverbindung" und „Radarführung" sowie der „militärischen Flugsicherung" ist die „Elektronische Kampfführung" das vierte Standbein der Führungsdienste innerhalb der Luftwaffe der Bundesrepublik Deutschland. Sie hat den Auftrag im 24stündigen Einsatz Stärke und Absichten eines möglichen Gegners rechtzeitig zu erkennen. Mit dem Sammeln von Informationen über Stärke. Ausrüstung und deren Bereitstellung befähigt sie die eigene Führung zu einem lagegerechten Einsatz von Mitteln und Kräften zum Schutz eines vereinten Deutschland.
Die geschichtliche Entwicklung der Luftnachrichtentruppe, letztendlich auch die der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung ist mit drei Namen eng verbunden. Es sind die Generale Friedrich Fahnert, Walter Suren und Wolfgang Martini.
Mit einer chronologischen Auflistung des militärischen Werdeganges von General Dr. Ing. h. c. Wolfgang Martini sollen dessen bedeutende soldatische Verdienste für die LN-Truppe aufgeführt werden.
Wolfgang Martini, geboren am 20. September 1891 in Lissa/Posen, als Sohn eines Landgerichtsdirektors, trat nach dem Abitur 1910 als Fahnenjunker in das Telegrafenbataillon in Treptow ein; die weitere Laufbahn Martinis soll an dieser Stelle tabellarisch gewürdigt werden:
Verleihung EK I und Ritterkreuz des Sächsischen Albrecht-Ordens mit Schwertern
Rettungsmedaille am Bande
Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Wolfgang Martini verstarb am 6. Januar 1963 im Alter von 71 Jahren.
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Die Folgen des 2. Weltkrieges treffen Menschen und Wirtschaft im damaligen, geteilten Deutschland in nie dagewesener Härte. In den besetzten westlichen Teilen eines „Nachkriegsdeutschland" entspannt sich jedoch die militärische Einflußnahme der „Alliierten Hohen Kommission" in den nächsten Jahren Zusehens.
Am 26. Februar 1950 wird das Grundgesetz um den Passus „Die
Wehrhoheit des Bundes" ergänzt. In der „Himmeroder
Denkschrift" und in der Dienststelle „Blank" im Oktober des gleichen Jahres
erhält eine zukünftige Bundesstreitkraft konkretere Formen.
Am 5. Mai 1955 proklamiert die Bundesregierung die Aufhebung des
Besatzerstatus und es erfolgt die Auflösung der „Alliierten Hohen Kommission".
Am 7. Juni 1955 entsteht das Bundesministerium für Verteidigung. Die
Einberufung der ersten 1000 freiwilligen Soldaten zum Dienst in der Bundeswehr
erfolgt bereits wenige Monate später, am 2. Januar 1956.
2. Juli 1956
Die Luftwaffe beginnt in
Uetersen erste Einführungslehrgänge. Im Lehrgang C, unter Führung von Major Geppert, sind ehemalige Angehörige der Luftnachrichtentruppe zusammengefasst.
Nach und nach kristallisieren sich Spezialzüge heraus, darunter ein Zug der
Horchfunker und Auswerter im Nachrichtenwesen.
Hauptmann Hermann Quermann erhält den Befehl diesen H-Zug zu führen.
September 1956
Die Fernmelde-, Lehr- und Versuchskompanie der Luftwaffe (FmLVsuKpLw) wird in Nörvenich/Eifel neu aufgestellt.
Der an die FmLVsuKpLw angegliederte 4. Zug bildet die Keimzelle des späteren Fernmelderegimentes 71.
In den folgenden Monaten bereiten sich die Soldaten des
4./FmLVsuKpLw auf ihre zukünftigen Sonderaufgaben vor. Geburtswehen bestimmen
den Dienstbetrieb bei der Aufnahme des Kurzwellenempfangs, die eingesetzten
Soldaten lassen jedoch nicht locker. Zeitgleich beginnt eine noch provisorische
Sprachausbildung. Durch die Installierung von Langdrahtantennen auf dem
Fliegerhorst Nörvenich schafft man den Durchbruch und in einer Auswertezelle
„klickern" nun permanent elektronische Ausstrahlungen durch die Empfänger.
Horchfunker der ersten Stunde: Stabsfeldwebel Kleba sowie die Oberfeldwebel
Wasner, Wandtke und Wittkowski.
Der Aufbau der militärischen Nachrichtengewinnung beginnt.
10. Januar 1957
Das Kommando der Luftwaffenorganisation Nord/A 3-A5 ordnet die Aufstellung des Vorauspersonals (V.P.) Fernmeldeabteilung 711 an.
Das Vorauspersonal ist identisch mit der bisherigen 4. Kompanie Fernmeldelehr- und Versuchskompanie (4./FmLVsuKp) in Nörvenich.
Die künftige Organisation des Verbandes legt Kommandeur Oberstleutnant Georg Oeljeschläger mit dem Abteilungsbefehl Nr. 1 fest:
Neben dem Stab wird zusätzlich eine 5. Kompanie aufgestellt. Oberstleutnant Oeljeschläger stehen der stellvertretende Kommandeur, Hauptmann Quermann und Kompaniefeldwebel, Oberfeldwebel Just, zur Seite.
Weitere Bereiche übernehmen Hauptmann Bruno Neumann als Einsatz-Auswerteoffizier; ihm obliegt des weiteren die Sprachausbildung. Die Oberleutnante Krapp und Steinbach sind zuständig für die Endauswertung. Oberleutnant Müller führt die Betriebsauswertung und Oberleutnant Peitzmann ist in der Peilauswertung eingesetzt. Für den Empfängereinsatz zeichnet Oberleutnant Aniol verantwortlich.
Eine Flugzeughalle auf dem Fliegerhorst Nörvenich wird so erweitert, dass die Funkbeobachtungsstelle und die Auswertezelle dort eingerichtet werden können; der dazugehörige Peiler erhält seinen Platz etwas außerhalb des Fliegerhorstbereiches. Garantierten die technischen Komponenten nun eine geordnete Erfassung, so muss sich das Bedienerpersonal in einer Werfthalle provisorisch wohnlich einrichten; andere Teile der Halle dienen als Wirtschaftsgebäude.
Das Bundesministerium der Verteidigung (Abt. VI/3, Luftwaffe) ordnet mit dem Luftwaffenaufstellungsbefehl Nr. 39 offiziell die Aufstellung der Fernmeldeabteilung 711 (FmAbt 711) an, somit ist dieser Tag die offizielle Geburtsstunde des späteren Fernmelderegiment 71 (FmRgt 71).
07. Februar 1957
Zu dieser Zeit hatte sich die Abteilung schon soweit aufgefüllt und konsolidiert, dass eine erste Gliederung in einen Stab und zwei Kompanien, die erste (der spätere Fernmeldesektor C) und die fünfte (der spätere Fernmeldesektor N), erfolgen konnte.
Der Chef des Stabes der Luftwaffenorganisation Nord verfügt die Verlegung der Abteilung an die Standorte Osnabrück und Bückeburg.
22. bis 24. Februar 1957
Gemäss Abteilungsbefehl Nr. 2 verlegen der Stab FmAbt 711, die 5./FmAbt 711 und der Anteil ‚Empfangszug Telegrafie’ der 1./FmAbt 711 in das Verwaltungsgebäude der Flakkaserne am Hauswörmannsweg in Osnabrück.
Der restliche Anteil der 1./FmAbt 711 wird in der ehemaligen Heeresmusikschule in Bückeburg untergebracht.
10. Mai 1957
Die FmAbt 711 erhält ihre erste Stärke- und Ausrüstungsnachweisung (STAN), nach der sich der Stab wie folgt gliedert:
Der Personalbestand umfasst im Soll
15. August 1957
In Bückeburg wird die 2./FmAbt 711, der spätere Fernmeldesektor B aufgestellt. Die drittälteste Einheit der Abteilung umfasst neben deren Chef, Hauptmann Bruno Neumann, dem Kompaniefeldwebel, Oberfeldwebel Walter Billerbeck, und den Zugführern Oberfeldwebel Johannes Wittkowski und Oberfeldwebel Schimanski, 55 junge freiwillige Soldaten, die in der ehemaligen Heeresmusikschule zusammengezogen werden.
13. September 1957
Die 2./FmAbt 711 verlegt von Bückeburg nach Osnabrück.
10. Oktober 1957
Unter Leitung von Major Ribbeck von der Wehrbereichsverwaltung II und Hauptmann Gildemeister von der Luftwaffengruppe Nord, Abt Infra V wird die ortsfeste Funkempfangszentrale der Britischen Streitkräfte in Hambühren besichtigt und für die Belange der Bundeswehr als geeignet befunden.
08. November 1957
Ein Vorkommando der 2./FmAbt 711 unter Leitung von Hauptmann Vogler trifft in Hambühren ein.
25. November 1957
Die
Kaserne Hambühren
(link) von den Britischen Streitkräften an
die Bundeswehr übergeben. Bis Mitte Januar 1958 wird die 2./FmAbt 711
schrittweise von Osnabrück nach Hambühren verlegt.
01. Mai 1958
Durch einen Organisationsbefehl der Luftwaffengruppe Nord wird die FmAbt 711 in Fernmeldeführer „B“ Nord (FmFhr „B“ Nord) umbenannt. Damit ist die erste Phase der Aufstellung abgeschlossen
Der FmFhr „B“ Nord, geführt von Oberstleutnant Oeljeschläger, hat nun folgende Gliederung:
Stab FmFhr „B“ Nord in Osnabrück
Damit sind die bisherigen Kompanien in Fernmeldebeobachtungssektoren bzw. Fernmeldeauswertezentrale Nord umbenannt worden. So entstanden aus 1./FmAbt 711 neu:: FmBeobSkt C 2./FmAbt 711 neu: FmBeobSkt B 4./FmAbt 711 neu: FmBeobSkt D 5./FmAbt 711 neu: FmAuswZentr Nord
Die 3./FmAbt 711, bisher nur in Planungsunterlagen existent, wird in FmBeobSkt A umbenannt. |
![]()
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17. Juli 1958
Unter Leitung von Hauptmann Wichering und Captain Lee finden in deutsch-amerikanische Kooperation erste Erkundungsfahrten und Empfangsversuche im Raum Dannenberg/Elbe statt; weitere Erprobungen werden im Raum Großenbrode durchgeführt.
Ein Fernsprechleitung wird von der BGS-Kaserne Neutramm bei Schaafhausen zur Höhe 44 bei Dannenberg verlegt.
22. September bis 14.Oktober 1958
Eine erste große Einsatzübung des FmFhr „B“ Nord mit den FmBeobSkt B, C und D sowie der FmAuswZentrNord wird durchgeführt. Übungsziel ist der Einsatz des Funk- und Radarbeobachtungspersonals und die Meldeerstattung an FmAuswZentrNord.
28. November 1958
Unter der Leitung von Leutnant Wilhelm Kawan (später Stv Kdr FmRgt 71) beginnt beim FmBeobSkt B in Hambühren der erste ROB-UAL (Unteroffizieranwärterlehrgang) des FmFhr „B“ Nord. Damit beginnt eine lange Serie von Ausbildungsgängen am Standort Hambühren, später in Dannenberg, die mit dazu beitragen, dass der FmSkt B später den Ruf der „Ausbildungseinheit“ des FmRgt 71 erlangt.
So werden beim Sektor ab November 1959 auch Unteroffzierlehrgänge, ab 1963 Horchfunkweiterbildungslehrgänge, ab 1965 Unteroffzierlehrgänge der 3. und 6. Luftwaffendivision (LwDiv) und ab 1974 Ausbildungen zum ABC/Se-Soldaten und die Ergänzende Allgemeine Grundausbildung (EAG) durchgeführt.
01. Januar 1959
Die Einheiten des FmFhr “B“ Nord werden umbenannt und heißen ab sofort wie folgt:
FmBeobSkt B | neu: | FmSkt B |
FmBeobSkt C | neu: | FmSkt C |
FmBeobSkt D | neu: | FmSkt D |
FmAuswZentrNord | neu: | FmSkt N |
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02. Juni 1959
Der FmSkt B in Hambühren wird zur Unterstützung der Feuerwehr in der Lüneburger Heide gerufen. Im Laufe des Jahres wird der Sektor noch zu sechs weiteren Brandbekämpfungseinsätzen gerufen.
15. Oktober 1959
Am 107 m hohen Spitzberg bei Dickfeitzen, ca. 15 km westlich von Lüchow im Wendland richtet der damalige Zugführer Johannes Wittkowski sowie Stabsunteroffizier Peter Henschel, zusammen mit einer zwölfköpfigen Crew, eine mobile Elo-Aufklärungsstellung ein, die bis Anfang 1960 aufrecht erhalten wird, dann wird der Einsatz eingestellt. Wohnquartier finden die Soldaten im Güldener Gasthaus Behr.
12. November 1959
Ein knappes Jahr nachdem in Hambühren der erste ROB-UAL durchgeführt wurde, beginnt an gleicher Stelle unter dem Lehrgangsleiter Oberleutnant Werner Ehlers und dem Zugführer Oberfeldwebel Hans Rathje der erste „echte“ UAL des FmFhr „B“ Nord. Später wird die Kaserne Hambühren mit seinem idealen Übungsgelände auch für Unteroffizierlehrgänge der 3. und 6. LwDiv genutzt.
15. Januar 1960
Der Chef des Stabes Luftwaffengruppe Nord (LwGrp N), Oberst i.G. Berlin, verfügt durch Schreiben von A 3 f die Umbenennung der FmFhr „B“ Nord in Fernmelderegiment 71 (FmRgt 71).
Damit wird der Verband in den Regimentsstatus erhoben. Die Bezeichnung der Fernmeldesektoren bleibt unverändert.
01. Juli 1961
Als „Ableger“ des FmSkt B wird am Standort Hambühren ein Fernmeldesonderzug schrittweise aufgestellt. Dieser Zug, Vorläufer des späteren FmSkt Q, ist dem Kommandeur FmRgt 71direkt unterstellt. Hauptmann Kurt Hahn wird Führer des Sonderzuges und die Disziplinargewalt eines Kompaniechefs übertragen.
08. Oktober 1961
Beim Pokalschiessen des Kyffhäuser-Bundes Wietze gewinnt der FmSkt B zum dritten Mal in ununterbrochener Folge den Ersten Preis. Damit verbleibt der Pokal endgültig in der Einheit. Auch in den Folgejahren werden diese Vergleichswettkämpfe ständig vom Sektor besucht.
09. bis 14. Juni 1962
Nach Installierung der
notwendigen Fernmeldeverbindungen
und neuer Aufklärungsgeräte
beginnt der FmSkt B mit der Probeerfassung aus der Stellung „Hoher
Mechtin“ bei Gülden/Zernien.
Der Berg ist
mit 142 Metern die höchste Erhebung im Landkreis Lüchow-Dannenberg.
Kommandoführer Willi Wegener führt die Erfassung mit den Kameraden Ulli Lück,
Wolfgang Buckmann und Heinz "Toni" Tontarski durch. Nötige Kraftreserven in Form
von Kost und Logis finden sie im Gasthof Lühr im nahe gelegenen Ort Zernien.
![]() ![]() ![]() Funkempfangsantennen |
![]() Stellung mit Funkwagen im Wald |
![]() der Funkwagen |
![]() Feldwebel Heinz "Toni" Tontarski im Funkwagen |
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02. Juli 1962
Beim FmSkt B in Hambühren beginnt der erste Fernmeldegrund- und Aufbaulehrgang im H- und S-Funk mit den aus Bad Eilsen von 4./RV 112 zuversetzten Soldaten. Dieser Ausbildungsabschnitt war zuvor in Osnabrück durchgeführt worden und wird nunmehr in Hambühren zentralisiert.
02. August 1962
Beginn einer geregelten Erfassung aus der Stellung „Hoher Mechtin“.
16. August 1962
Ungewohnter Einsatz für den FmSkt B: bei der Großfahndung nach zwei entflohenen Sträflingen, die aus dem Gerichtsgefängnis Celle entwichen sind, wird um Unterstützung bei der Suche gebeten. Nach zwei Tagen werden die beiden Gewaltverbrecher, die bei der Flucht einen Aufsichtsbeamten niedergeschlagen und schwer verletzt hatten, im Raum Oldau-Ovelgönne gestellt.
26. Oktober 1962
Die Firma Telefunken übergibt die vollständig überholte Antennenanlage an den FmSkt B. Die ausgezeichnete Anlage in Hambühren war nach Kriegsende durch eine britische Fernmeldeeinheit erbaut und für ähnliche Zwecke genutzt worden wie später vom FmSkt B.
29. April 1963
Der FmSkt B setzt ein Kommando zur Inbetriebnahme einer Einsatzstellung auf dem Thurauer Berg, ca. 6 km östlich von Lüchow in Marsch. Aus dieser Stellung mit Decknamen „Eidechse“ wird später vom 24. Juli bis 30. November 1964 der VHF-Einsatz betrieben werden.
03. bis 29. Juli 1963
Vorerkundung der Höhe 123 bei Clenze für einen mobilen VHF-Einsatz. Mittels zweier „Natoziegen", dem legendären Ford-Lkw; und einem Mannschaftstransportwagen mit schwerer Beladung treffen Leutnant Leonard Meuffels, Oberfeldwebel Alfred Rohrich, Feldwebel Helmut Pohl und Fernschreiber Horst Neddermann auf der „Höhe 123" ein.
02. September bis 30. Oktober
Der Betrieb auf der "Höhe 123" wird realisiert. Bis zum 02. September hält ein übergenauer Diensteifer bei den Sektorsoldaten Einzug. Die Drohung des Jahres lauert überall: „Soldat, streng Dich an, sonst kommst Du nach Clenze!"
1964 bis November 1967
Die
Stellung bei Clenze wird eine feste Einsatzstellung des FmSKt B. Die Soldaten, zuerst
in einer Gaststätte im ca. 10 km entfernten Suhlendorf untergebracht, mieten
sich später in Privatquartieren in Clenze ein.
In den von Kiefern- und Fichtenwäldern umgebenen militärischen Sicherheitsbereich arbeiten hoch motivierte Fernmelder, nicht zuletzt dank der guten Betreuung und Verpflegung in Privatunterkünften. Den Einheimischen kann dabei Kommandoführer Leutnant Meuffels in wohl einmaliger Weise Verständnis und Hochachtung für die Arbeit seiner Soldaten vermitteln.
Auf Schützenfesten in der Region, anderen Veranstaltungen und allabendlich in den Unterkünften „Assmann“ und „Clenzer Mühle“ sind die Fernmelder häufig Initiatoren unterhaltsamer Aktionen. Verständlich also auch, daß die jungen Fernmeldeaufklärer auch zarte Bande mit dem weiblichen Geschlecht knüpfen.
Die Erfassung wird durch vier Schichten zu je zwei Mann gewährleistet. Als Schichtführer tragen sich in die Wachbücher ein: Rudi Leprich, Erwin Gundlach, Werner Althammer, Dieter Schmitz und Harald Zörner. Ihnen stehen zur Seite: Holger Nowak, Jochen Krause, Andreas Schwickhardt, Gerhard Wiemann, Kurt Paas, Paul Dallmann, Detlef Hundstorf sowie Herbert Donert; er ist auch der erste Diskjockey in der „Clenzer Mühle". Der Betrieb der Stromversorgungsaggregate wird durch die beiden Mechaniker Ulli Lück und Reinhard Laube sichergestellt..
03. August 1963
Einmal mehr beginnt beim FmSkt B in Hambühren eine neue Lehrgangsform. Unter Leitung von Hauptmann Schultz-Igast beginnt der Stabsfeldwebellehrgang Teil I, Abschnitt B.
August 1963
Auf dem Stöberhai (Einsatzstellung des FmSkt C) finden erste Gespräche über das „Projekt Fernmeldeturm“ statt. Unter der Leitung von Brigadegeneral Hentz von der Inspektion Führungsdienste Luftwaffe nimmt auch der Stellvertretende Kommandeur FmRgt 71, Oberstleutnant Lindner teil. |
18. April 1964
Auf dringendes Hilfeersuchen des Celler Standortkommandanten Major Schmidt wird der FmSkt B bei einem Waldbrand in der Gemarkung Hambühren eingesetzt und bewährt sich in bekannter Weise.
02. September 1964
Der Kommandeur 6.LwDiv, Generalmajor Möller, inspiziert die von FmSkt B betriebenen Außenstellungen „Thurauer Berg“ und „Clenze“ und zeigt sich angenehm überrascht von der geleisteten Arbeit.
31. Januar 1965
Der Kommandierende General LwGrpN, Generalleutnant Hoffmann, dankt dem FmSkt B für „herausragende Leistungen“ mit einer Anerkennungsurkunde.
Grundsteinlegung für den neuen Fernmeldeturm „Thurauer Berg“.
31. Mai 1965
Nach über achtjähriger Chefzeit im FmRgt 71, davon allein sieben Jahre und neun Monate im FmSkt B, verlässt Major Bruno Neumann seine Einheit in Hambühren. Es wird weder einem Kommandeur noch Chef im Bereich FmRgt 71 gelingen, diesen Zeitraum zu überbieten. Major Neumann wird zum FmBtl 775 nach Ludwigsburg versetz, die Chefnachfolge tritt Major Hahn an, bisher Leiter des Fernmeldesonderzuges.
07. Januar 1966
Nach mehreren tödlichen Unfällen beantragt FmRgt 71, die Kasernenwache FmSkt B in Hambühren südlich der Bundesstrass B 214 einzurichten.
Darüber hinaus wird eine Militärische Infrastrukturforderung (MIF) für den Bau einer niveaugleichen Fußgängerbrücke gestellt. Beide Begehren werden vom Stellvertretenden Divisionskommandeur und Chef des Stabes 6. LwDiv, Oberst i.G. Petzold, am 31. Januar befürwortet.
03. Februar 1966
Beginn der Instandsetzung der nahezu 30 Jahre alten Kasernenanlage Hambühren.
21. April 1966
Als letzter Luftwaffenturm erlebt der Fernmeldeturm „Thurauer Berg“ sein Richtfest. Dazu sind auch der Projektoffizier, der spätere Kommandeur FmRgt 71, Major Eberhard Skibbe, Sektorchef Leonhard Nowak und Vertreter vom Staatshochbauamt sowie weitere Gäste vor Ort. |
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Schöne Bilder aus der Bauphase hat das Wendland-Archiv. |
Zuvor stand auf dem „Streitkräftehügel" ein ca. 30m hoher Holzturm
in Form eines trigonometrischen Punktes, der vom
Fernmeldebatallion 120 (FmBtl 120) aus Rothenburg/Wümme als Antennenträger
zur Funkaufklärung gen Osten genutzt wurde.
An der Stelle, wo sich der Holzturm befand, steht nun der neue
Fernmeldeturm der Luftwaffe.
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![]() der Holzturm |
![]() an gleicher Stelle der Fernmeldeturm |
Wesentlichen Anteil am Aufbau der Schaltwarte im Turm haben seit
dem 6. April 1967 die zivilen Mitarbeiter Adolf Pengel und Otto Timme.
Der erste zivile Mitarbeiter in der Stellung heißt jedoch Gerhard Fröhlich. Er
verantwortet ab dem 28. April 1966 den einwandfreien Betrieb der Heizungs
und Wasserversorgung.
Zwei Räume in einem Feldhaus stehen den Soldaten und zivilen Mitarbeitern als Küche und Speisesaal zur Verfügung. Bis zum Jahre 1977 nehmen Soldaten die Essenausgabe vor, ab dem 8. Februar jenen Jahres "bemuttert" Küchenchefin Anneliese Rohde die Turmbelegschaft.
Keine "beschussfesten" Unterkünfte stehen den ersten Wachmännern Bein, Preuß und Weißenfels zur Verfügung. Ein Schlagbaum und eine kleine Baracke beherbergen die zivile Wachmannschaft und deren Hunde.
Das Kommando „Clenze“ des FmSkt B, derzeit 32 Soldaten stark, bezieht als vorläufige Unterkunft die BGS-Kaserne in Neutramm bei Dannenberg/Elbe. Die BGS-Abteilung in Neutramm gehört zum Grenzschutzkommando Küste (GSK).
Bis zum 1. Januar 1974 bleibt der Bundesgrenzschutz Hausherr in der Kaserne.
01. Januar 1967
Per Organisationsbefehl werden die FmSkt A, B und C sowie die Stabs- und Versorgungskompanie (StVersKp) / FmRgt 71 bestandsnachweispflichtige Dienststellen.
08./09. März 1967
Der Inspizient Sanitätswesen der Luftwaffe, Generalarzt Dr. Dörner, inspiziert die FmSKt B und C hinsichtlich der sanitätsdienstlichen Situation der Einheiten.
Nachdem bereits am 07.Juni der Fernmeldeturm des FmSkt C auf dem Stöberhai
provisorisch in Betrieb genommen wurde, erfolgt ab acht Uhr die
provisorische Betriebsaufnahme auch im Fernmeldeturm des FmSKt B auf dem
Thurauer Berg. |
Das Erfassungspersonal wird unter dem Leiter der Erfassung (LdE), Oberleutnant Ehrenberg, und dem Kommandofeldwebel, Oberfeldwebel „Charly“ Heidenreich, in der BGS-Kaserne in Neutramm im Block 13 untergebracht.
21. Juli 1967
Der „Einsatz" meldet: Schichtbetrieb im 24-stündigen Wechseldienst aufgenommen.
01. November 1967
Nach zwei Jahren und acht Monaten Bauzeit ist der 75,87 Meter hohe Turm auf dem Thurauer Berg mit der Maßeinheit „53 Meter über Normal Null" endgültig bezugsfertig und der volle Einsatzbetrieb wird aufgenommen.
Neben dem Anschluß an das örtliche Stromnetz besitzt die Anlage eine Notstromversorgung ("U-Boot-Diesel"), eine Klimaanlage, sowie eine eigene Wasseraufbereitungs- und Kläranlage.
Realisiert werden konnte für die Soldaten auch die Fertigstellung von Wohnungseinheiten in der „Ernst-Köhring-Straße" in Lüchow. Bereits im April 1967 bewilligten die zuständigen Behörden Finanzen für die Fertigstellung der ersten 30 Wohnungen in zwei Häuserblocks zu 12 und 18 Wohnungen.
14. Oktober 1967
In Anwesenheit des
Regimentskommandeurs FmRgt 71, Oberst Friedrich, wird im Schützenhaus
Klein-Hehlen das zehnjährige Bestehen des FmSkt B begangen.
Unterdessen trifft das Vorkommando für die
Stellung „Thurauer Berg" in der Truppenunterkunft, kurz TUK genannt, ein.
Kommandoführer Oberleutnant Meuffels, Oberleutnant Ehrenberg und
Kommandofeldwebel Heidenreich beziehen in der BGS-Kaserne den Block 13.
01. November 1967
Unter Führung von Oberleutnant Rosenow wird der dem FmSKt B unterstellte Zug des FmSkt D fachlich eingesetzt. Damit sind die ersten Schritte zum abgesetzten II./FmSkt D getan, der wenige Monate später offiziell aufgestellt wird.
22. Oktober 1967
Der neue Kommandeur 6. LwDiv, Generalmajor Kessel und der Inspizient Radarführungsdienste / Elektronische Kampfführung Luftwaffe, Brigadegeneral Ewringmann, besuchen den FmSkt B in Hambühren. Es ist zugleich der letzte hohe Besuch, den der Sektor in Hambühren empfangen kann, denn am 01. November verlegt der Sektor geschlossen in die BGS-Kaserne Neutramm. Damit endet ein zehneinhalbjähriger Aufenthalt in Hambühren.
In Neutramm belegt der FmSkt B die Gebäude 12, 13 und 94. Ständige „Reibereien“ mit dem BGS-Personal sind an der Tagesordnung.
In der Folgezeit tätigt der Chef des Sektors, Major Nowak, die fälligen Antrittsbesuche bei den Honoratioren der Städte und des Landkreises Lüchow-Dannenberg.
18. Dezember 1968 Kaum in Neutramm eingetroffen, sorgt der FmSkt B schon für Öffentlichkeitsarbeit. Eine Altenfeier mit 35 älteren, dürftigen Mitbürgern des Johanniterheimes Dannenberg wird in der Bevölkerung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen und später auch zur festen Einrichtung des Sektors. Die hierfür benötigten Gelder wurden anfangs von den Soldaten aufgebracht. Ab 1974 kamen noch 35 ältere Menschen aus dem Raum Lüchow dazu, so daß an diesen Alten-Feiern jeweils ca. 70 Personen teilnahmen, die an diesem Tag von den Soldaten mit Kaffee, Kuchen und Sekt bewirtet wurden und außerdem noch eine Weihnachtstüte erhielten. In den Jahren 1969/70 werden dann intensiv Kontakte zu Behörden, Vereinen und der Zivilbevölkerung aufgenommen. Soldaten des Sektors werden vom Turn- und Sportverein Lüchow und von der Jägerkompanie der Schützengilde Lüchow immer wieder sehr herzlich aufgenommen und zu Veranstaltungen und Festen eingeladen. Auch folgen Abordnungen des Sektors gern den Einladungen zu Schützenfesten und anderen Veranstaltungen im gesamten Landkreis Lüchow-Dannenberg. |
28. März 1969
Für einen Tag hält sich der Präsident der Wehrbereichsverwaltung II (Hannover), Dr. Krüttner, in Neutramm auf. Er erörtert vor Ort die nach der Verlegung der BGS-Abteilung nötigen Verwaltungsangelegenheiten.
25. Februar 1969
Bedeutsames Datum für alle Soldaten und Zivilbediensteten des Bundes: Aufgrund einer Neuregelung der Arbeitszeit ist der Sonnabend ab sofort nicht mehr genereller Arbeitstag.
01. Oktober 1970
Im Zuge der Neugliederung der Luftwaffe wird das FmRgt 71 in dem neu geschaffenen Luftwaffenführungsdienstkommando (LwFüDstkdo) in Köln-Wahn unterstellt.
Die „Vereinnahmung“ durch die neue Kommandobehörde erfolgte am 25. Januar 1971 am Regimentsstandort in Osnabrück in Form eines feierlichen Appells.
Ebenfalls am 01. Oktober übergibt Major Nowak die Dienstgeschäfte des Sektorchefs B an Hauptmann Leonhard Meuffels.
Oktober 1970 |
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Umgab anfangs nur ein 2,50 Meter hoher
Maschendrahtzaun die Stellung und Außenbereiche, folgt der Aufbau eines
zweiten Zaunes erst jetzt. Es dauert dann noch knapp ein Jahr, bis am 30. Juni des folgenden Jahres um 22 Uhr die Zaunbeleuchtung den Zaunbereich taghell erstrahlen lässt. Ständige Erneuerungen, Verlagerungen und Umbauten auf dem Gelände verändern in den Jahren stetig das Aussehen der Stellung |
16. November 1970
In Neutramm gewinnt die Mannschaft des FmSkt B mit Hauptmann Kern und den Hauptfeldwebeln Henschel, Roth und Dreblow gegen 16 gegnerische Mannschaften den Wanderpokal im Schießwettbewerb des BGS.
22. März 1971
Hauptfeldwebel Willi Grube initiiert einen bis zuletzt erhaltenen guten Brauch des FmSKt B, das Spanferkelessen. Von nun an treffen sich jährlich Gäste von der Polizei, aus Industrie, Wirtschaft und anderen Teilen der Bevölkerung in der Kaserne Neutramm.
Nach Willi Grube wird auch die Kleinkantine (Coffee-Shop) in der ersten Etage im Fernmeldeturm Thurauer Berg genannt: „Willi’s Kaffee-Grube“.
Eine „Veranstaltung geselliger Art'' ist bis zuletzt aus den alljährlichen Aktivitäten des Fernmeldesektor nicht wegzudenken: Das Spannferkelessen. Der Initiator heißt Hauptfeldwebel Willi Grube.
Erst im kleinen Rahmen, sozusagen im soldatisch-familiären Kreis, jedoch ab März 1971 dann zum ersten Mal mit Gästen aus dem öffentlichen Leben und der Bevölkerung feiert die Luftwaffeneinheit dieses Fest. Das Spanferkelessen des Sektor B bedeutete bis zuletzt im Landkreis Pflege der Tradition und der freundschaftlichen Bindungen. Hauptfeldwebel Grube zeigt seine Freude an dem Soldatenberuf noch bei vielen weiteren Anlässen. Er organisiert Feiern, stiftet für das Sektorsportfest Pokale und repräsentiert die Bundeswehr auch nach seiner Pensionierung.
29. April 1971
Chefwechsel beim FmSkt B: Major Leonhard Nowak wechselt zum Amt für Fernmeldewesen nach Ahrweiler. Sein Nachfolger wird Leonhard Meuffels, der zuletzt mit der Auflösung des FmSkt N betraut war und einstmals erster Kommandoführer des FmSkt B in Neutramm war.
Sommer 1971
Die letzten Teile des Sektors verlegen von Hambühren zum neuen Standort Neutramm.
September 1971
Hauptfeldwebel Grube wird mit einem Essen in den Ruhestand verabschiedet. Bis zuletzt ist er dem Landkreis Lüchow-Dannenberg treu geblieben und wohnte in Woltersdorf; er verstarb 1991.
Schon Anfang der 1970er Jahre wurden die Fernmeldetürme für die Flugfunkerfassung umgebaut und mit neuer Technik ausgestattet. Sichtbares Merkmal war die außen am "Wulst" (09.bis 11. OG) angebrachte 4-fach gestockte VHF-Breitband-Dipol-Antenne mit Reflektor der Fa. KATHREIN. |
25. Februar 1972
Unter Generalleutnant a.D. Anton Detlev von Plato treffen sich ehemalige Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr beim FmSkt B in Neutramm. Die Offiziere des Sektors nehmen am Empfang des Traditionstreffens teil.
13. November 1972
Ein der schwersten Stürme der letzten Jahrzehnte richtet an allen Fernmeldetürmen erhebliche Sachschäden an, der Turm auf dem Thurauer Berg ist besonders hart betroffen, Teile der Turmverkleidung („Aussenhaut“) werden abgerissen.
Aber auch in Osnabrück und Hambühren sind schwere Gebäudeschäden zu verzeichnen.
01. Januar 1974
Nach Verlegung der BGS-Abteilung von Neutramm nach Bredstedt in Schleswig-Holstein übernimmt der FmSkt B als neuer Hausherr die Kaserne. Der Sektorchef ist nun gleichzeitig Kasernenkommandant und Standortältester.
Es verbleiben die Fernmeldekompanie 945 (FmKp 945) des Heeres mit ca. 60 Soldaten, ein Einsatzzug der BGS-Abteilung Lüneburg mit ca. 30 Beamten und bis 30.11.1978 eine britische Grenzkontrolle mit 20 Soldaten.
14. März 1974.
Die Feldwebelvereinigung Dannenberg wird gegründet. In der Kaserne Neutramm feiern die Mitglieder zusammen mit zahlreichen Vertretern des mittleren Dienstes öffentlicher Institutionen. Angehörigen von einheimischen Firmen und Soldaten des britischen NATO-Partners aus Groß Gusborn, der H-Troop, im einfallsreich geschmückten Jägerheim die Geburtsstunde. Vielfältige Aktivitäten, wie zum Beispiel das alljährliche Oktoberfest, verbinden die Zivilbevölkerung mit der Bundeswehr. Hauptfeldwebel Klaus Böttcher steht dem freiwilligen Zusammenschluß von Unteroffizieren des Standortes bis zuletzt als erster Vorsitzender vor.
Weitere Gründungsmitglieder sind Hauptfeldwebel Helmut Wosch, Hauptfeldwebel Helmut Dreblow, Hauptfeldwebel Heinrich Möller, Hauptfeldwebel Harald Schilling (FmKp 945), Hauptfeldwebel Ernst Pohl (FmKp 945) und Oberfeldwebel Ralf "Stolli" Stoll.
22. März 1974 Major Leonhard Meuffels, Chef FmSkt B, wird zum Fernmeldebereich 70 (FmBer 70) nach Trier versetzt. Sein Nachfolger wird Major Ekkehard „Ekkes“ Langer, der von dieser Dienststelle versetzt wird. |
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Im März nimmt der Sekor erstmals Kontakt zu den in Groß Gusborn stationierten britischen Aufklärungskräften der H-Troop / 13th Signal Regiment auf. In einem ersten Fußballspiel unterlagen die Briten jedoch 1:6. Aus dieser sportlichen Veranstaltung entwickelt sich eine beiderseitige Freundschaft, gefestigt durch viele weitere deutsch-britische Veranstaltungen geselliger Art. |
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31. Oktober 1974
Der Amtschef des Amtes für Fernmeldewesen der Bundeswehr, Brigadegeneral Kuhnke, informiert sich beim FmSkt B über die fachliche Einsatzmöglichkeit.
08. November 1974
Der FmSkt B richtet ein Wildschweingatter mit zunächst drei Tieren ein, Durch „disziplinloses Verhalten“ der Tiere wächst der Bestand in knapp eineinhalb Jahren auf 40 Tiere an.
Anfang 1976 beschäftigt sich sogar der Bundesrechnungshof mit der „Schweinerei“. Dem Sektor wird zur Auflage gemacht, die Schweine bis auf 10 Stück zu reduzieren und außerdem 2000,-- DM an den Betreuungstitel aus dem Erlös der Schweine zu zahlen.
Das führt zum dem bekannten und erheiternden Sektorbefehl 05/79 des Chefs FmSkt, Major Wulf Zschauer, der die „geschlechtliche Fortpflanzung des Schwarzwildes“ regelt.
1. Advent 1974
Die Offiziere des FmSkt B rufen den „Lichterball“ ins Leben. Dieses Ereignis, einer der größten gesellschaftlichen Höhepunkte im Landkreis, wird von nun jährlich zelebriert.
Geladene Gäste aus Politik, Handel, Industrie und Vereinen treffen sich auf dem gesellschaftlich sehr beachteten Ball. Inmitten des Jägerheims, das von unzähligen Kerzen erleuchtet wird, bieten kulinarische Genüsse und Tanzmusik ausreichend Gelegenheit für Gäste und Soldaten sich zu amüsieren.
01. April 1975
Hauptmann Ingo Kern tritt den Chefposten im FmSkt E in Wunsiedel an. Er war zuletzt als Leiter des Einsatzes in der Einsatzstellung aktiv. Ebenfalls verlassen die Hauptleute Knut Günter und Gerd Strube den Sektor in Richtung Osnabrück bzw. Trier.
1. Mai 1975
Ein Feuerwehrfest in der Kaserne Neutramm wird zum herausragenden Ereignis. Nahezu 30 Feuerwehren des Landkreises treffen sich zu sportlichen Wettkämpfen.
das Sektorwappen, wie es z.B. 1975 zur Verabschiedung überreicht wurde |
23. Mai 1975
Der Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Dr. Manfred Schüler, besucht in Begleitung des Vizepräsidenten des Bundesnachrichtendienstes (BND), Herrn Blötz, den FmSkt B.
Am 28. Mai 1975 ist der Sektor Gastgeber für die Regimentsmeisterschaften. Dabei geht der Chef Major Langer sprichwörtlich baden. Im kleinen Dienstanzug, allerdings ohne Uniformrock, schwimmt er, wie es sich für einen Sektorchef gebührt, allen Konkurrenten auf und davon und belegt den ersten Platz in der Disziplin 50 Meter Kleiderschwimmen.
08. Juli 1975
Der Stellvertreter des Stabschef der USAFE, General Richard Ellis, besucht den FmSkt B in Begleitung von Lieutenant General Robert Huyser, beigeordneter Stabschef für Planung/Operation USAFE Colonel Stuart Bloss, Verteidigungsattache der USA und Oberst i.G. Eberhard Eimler, Führungsstab Luftwaffe III 4 (Fü L III 4).
12. bis 17. August 1975
Bei der Waldbrandkatastrophe im Gartower Forst ist der FmSkt B mit 60 Soldaten im ständigen Einsatz. Bei einem Rückzug vor der Flammenwalze wird eine Tragkraftspritze zerstört und Schlauchmaterial geht verloren.
29 Soldaten vom Sektor und der Fernmeldekompanie 945 erhalten eine Gedenkmedaille für ihren Einsatz von der Niedersächsischen Landesregierung. Die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille wird Major Ekkehard Langer durch den Bezirksbrandmeister im darauffolgenden Jahr auf einer Feuerwehrveranstaltung des Kreisfeuerwehrverbandes Lüchow-Dannenberg verliehen. Ende des Jahres erhält der Sektor eine Dankesurkunde und die Soldaten jeweils die Waldbrandmedaille des Landkreise Lüchow-Dannenberg überreicht.
Im Spätherbst beginnt Oberfeldwebel Jochen Tarrach damit, altes Feuerwehrgerät und Feuerwehrspritzen zu sammeln. Dies war der Grundstein für das heutige historische Feuerwehr-Museum, in dem so alte Geräte wie z.B. eine Feuerwehrspritze aus dem Jahre 1820 und ein Ledereimer aus dem 17. Jahrhundert ausgestellt sind. Das Museum wird in Halle 14 eingerichtet.
Später besucht der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Albert Bürger, das Museum und würdigt die hervorragende Qualität der einzelnen Ausrüstungsgegenstände.
Die Halle 14 reicht bald nicht mehr aus und das Museum wird später in die Gebäude 44 und 45 umgesiedelt, bekommt einen eigenen Zugang, wird aus dem Kasernenbereich ausgegliedert und der Stadt Dannenberg übergeben.
30. September 1975
Der Kommandeur 3. Panzerdivision (3. PzDiv), Generalmajor Burandt und der Kommandeur 8. Panzerbrigade (8. PzBrig) , Harald Schulz, besuchen den Fernmeldeturm des Sektors. Die 3. PzDiv nutzt seit Jahren die Kaserne Neutramm zu ausgiebigen und vielfältigen Ausbildungszwecken.
Am 3. November 1975 muss sich der FmSkt B völlig überraschend einer zweitägigen „Taktische Überprüfung" durch ein nationales Prüfteam unterziehen.
Angemerkt sei aber, daß sich das Prüfteam während der Anreise auf einem Bahnhof allzu sorglos verhielt, was einigen Soldaten in schichtfreier Zeit nicht verborgen bleib. Den anschließenden gründlichen Check bestanden die Fernmeldeaufklärer mit soldatischer Zuverlässigkeit.
Mehrere dieser Warntafeln
standen in einem Abstand von bis zu einem km rund um den Fernmeldeturm und
markierten den Militärischen Schutzbereich. |
02. bis 03. Februar 1976
Der Chef des Luftwaffenamtes, Generalmajor Friedrich Obleser, besichtigt im Rahmen eines Antrittsbesuchs die Kaserne Neutramm den Fernmeldeturm Thurauer Berg.
Ab März 1976 nehmen die Bauarbeiten für
die Errichtung eines neuen Bereitschaftsgebäudes an der Einsatzstellung zügig
Formen an. Der Richtspruch eines Zimmermannes erklingt bereits im Juni 1976 und am 3. März 1977 übergibt Major Langer das Gebäude seiner Bestimmung. |
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Eine weitere Neuerung erhöht zusätzlich die Mobilität und Schlagkraft der Feuerlöschgruppe Sektor B: im Juni 1976 übergibt der Brandschutzbeauftragte des Fernmelderegimentes 71 an den Chef FmSkt B ein 145 PS starkes Mercedes-Feuerlösch-KFZ 2400 (FlKfz 2400; zivil: Tanklöschfahrzeug TLF 16/24; Baujahr 1957) mit einer Kapazität von 2.400 Liter Löschwasser. (Anm.: Von September 1994 bis März 2003 war das Flkfz 2400 dann noch bei der Freiwilligen Feuerwehr Bergen /Dumme im Einsatz.) |
In der Kaserne sind 26 japanische Jugendleiter zu Gast. Vom Sektorchef Major Langer wird ein Vortrag über Sinn und Zweck der Bundeswehr gehalten, der die Gäste aus Japan sehr beeindruckt. Im gleichen Monat trifft General Joachim Birkholz, Kommandeur der Luftwaffenführungsdienste, zu einem Dienstaufsichtsbesuch in Neutramm ein.
Der Bayrische Rundfunk ist mit einem Fernsehteam beim Fernmeldesektor B, um über das Thema „Integration der Bundeswehreinheit in den Landkreis" eine Reportage abzufassen.
30.11.1976 Ein seltenes Jubiläum wird gefeiert: Oberstabsfeldwebel Johannes Wittkowski begeht sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Aus diesem Anlaß kommt der Kommandeur FmRgt 71, Oberst Görlitz nach Neutramm und überreicht dem verdienten Soldaten eine Urkunde. |
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06. Oktober 1976
Ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks dreht eine Reportage über Thema „Integration der Bundeswehreinheit in den Landkreis“ in der Kaserne des FmSkt B in Neutramm.
Am Fernmeldeturm findet eine Sicherungsübung statt, bei der auch das 2.PzGrenBtl 82 aus Lüneburg mit einigen Gefechtsfahrzeugen vom Typ "Marder" eingebunden ist.
03. März 1977
Das neue Bereitschaftsgebäude am Turm ist fertiggestellt und wird dem Sektor übergeben. Das bis dahin genutzte Feldhaus wird erst Jahre später abgerissen.
05. April 1977
Der Generalstabschef der französischen Gesamtstreitkräfte, General d’Armee Guy Mery, besucht den FmSkt B, um sich von dessen fachlichen Leistungsfähigkeit zu überzeugen. Er wird begleitet vom Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Harald Wust, dem französischen Contre-Admiral Brac de la Perriere sowie Brigadegeneral Hermann Vogt vom Führungsstabes des Heeres V (Fü H V) und dem Regimentskommandeur FmRgt 71, Oberst Wolfgang Görlitz.
Keine zwei Wochen später besucht General Ardisana von den amerikanischen Streitkräften in Begleitung von hohen Offizieren und dem Kommandeur Fernmelderegiment 71, Oberst Görlitz, die Einsatzstellung.
04. Juli 1977
Der Commander des Sector Operation Center 2 (SOC 2) in Uedem, Brigadegeneral Helmut Schwarz, weilt zu einem Informationsbesuch beim FmSkt B.
13. August 1977
Anläßlich des 20jährigen Bestehens des FmSKt findet ein „Nachbarschaftstreffen mit Volksfestcharakter“ beim FmSkt B statt. Sektorchef Major Langer heißt u.a. die Mitglieder des Bundestages (MdB) Möhring und Schröder, das Mitglied des Landtages (MdL) Grill, den Präsidenten der Wehrbereichsverwaltung II (WBV II), Fuchs und den Bürgermeister der Stadt Dannenberg, Eschrich, willkommen. Den abschließenden Empfang leitet ein Feldgottesdienst von Pastor Koch ein. Insgesamt passieren an dem Tag mehr als 3000 Besucher das Tor an der Wache. Am Abend findet dann das Sektorfest statt.
22. August 1977
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Dr. Andreas von Bülow, erhält von beim FmSkt B durch den Kommandeur FmRgt 71 Oberst Görlitz, und dem Kommandeur Fernmeldestab 94 (FmStab 94) aus Daun/Eifel, eine Einweisung in die Elektronische Kampfführung bei Luftwaffe und Heer. In Vertretung des Kommandeurs LwFüDstKdo empfängt Oberst Beissel, A6 III des Kommandos, den hohen Gast.
01. August 1978
Der Kommandeur 3. PzDiv, Generalmajor Franz-Joachim Freiherr von Rodde und der Kommandeur PzBrig 8, Oberst Schulz werden vom Stellvertretenden Kommandeur FmRgt 71, Oberstleutnant Rudolf Knaak, auf dem „Thurauer Berg“ begrüßt und durch die Einsatzstellung geführt.
14. bis 27. September 1978
Während des Manövers „SAXON DRIVE“ wird der Stab des niederländischen Versorgungsbataillons 102 aus Apeldoorn in Neutramm untergebracht. Ein gemeinsamer Kameradschaftsabend beendet das Manöver.
![]() Arbeitsgliederung FmSkt B wie sie im Wesentlichen bis 1994 bestand |
![]() der Turm hat einen gelben Schutzanstrich bekommen |
![]() "Thurau - Aug' und Ohr an Nachbars Tür" (hing an einer Tür zum Erfassungsraum) |
08. Januar 1979
Der Stabsabteilungsleiter Führungsstab Streitkräfte VII (Fü S VII), Brigadegeneral Jürgen Schulte trifft zu einem Informationsbesuch beim FmSkt B ein.
August 1979
Hauptfeldwebel Heidenreich nimmt sich den Sektorbefehl 5/79 (Wildschweinbefehl) so zu Herzen, daß sein Junggesellendasein aufgab und den Weg zum Standesamt wagt.
Etwas Schreckliches ist geschehen: 27 Wildschweine brechen aus ihrem Gatter aus. Da sie nicht ins Gatter zurückgetrieben werden können, werden neun von ihnen im Außengelände von Hauptfeldwebel Roth und Hauptfeldwebel Heidenreich zur Strecke gebracht. Der Rest wird von Jagdpächtern der umliegenden Ortschaften erlegt.
6. September 1979
Wieder einmal hoher Besuch trifft am in Thurau
ein. Der Oberbefehlshaber der italienischen Luftstreitkräfte General Mettimano
besucht in Begleitung von General Bornstaedt die Einsatzstellung auf dem
Thurauer Berg. Der italienische General ist sehr angetan von den italienischen
Sprachkenntnissen von Sektorchef Major Zschauer, die dieser als „Norditaliener“
bei seinem Vortrag beweist.
ein Unikat: Modell des Fernmeldeturms aus massiven Messing , Höhe 20 cm, Gewicht 2 kg, auf einer Scheibe eines Bohrkerns (Stahlbeton) aus dem Fernmeldeturm (8. OG). |
8. September 1979
Das Kinderfest und das abendliche Sektorfest werden wieder ein voller Erfolg.
17. bis 19. September 1979
Bei den Schwimmwettkämpfen und Leichtathletikwettkämpfen der Regimentsmeisterschaften 1979 in Lüchow und Dannenberg dominieren wieder einmal die Sportler des Fernmeldesektor B.
28. September 1979
Eine Veteran geht in den wohlverdienten Ruhestand:
Nach 42 Jahren und 10 Monaten Dienstzeit verlässt Oberstabsfeldwebel Johannes Wittkowski im Alter von 60 Jahren den FmSkt B. Mit „Wittko“ verlässt das Regiment einer der „alten Haudegen“ die Luftwaffe.
28.November 1979
Überraschend und ohne Voranmeldung inspiziert General Frodl, Chef des Luftwaffenamtes, den Fernmeldeturm.
20. Februar 1980
Rekordbesuch beim Spanferkelessen mit 290 Teilnehmern.
26. Februar 1980
Militärbischof Dr. Lehming besucht den FmSkt B.
20. Mai 1980 Die Arbeitsgruppe Sicherheit der SPD-Bundestagsfraktion mit dem MdB Helmuth Möhring (SPD) besucht den FmSkt B.
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21. Mai 1980
Mit der Schlagzeile "Wachsamkeit - der Preis der
Freiheit"
druckt die „Neue Osnabrücker Zeitung" einen Bericht über das
Fernmelderegiment 71 ab und löst damit einige Verwicklungen aus. In dem Artikel
kommen klar die Qualitäten und Befähigungen der dort eingesetzten Soldaten und
zivilen Mitarbeiter zur Sprache:
"Die Anforderungen an den Einzelnen
stehen im Vergleich zu anderen Aufgabenstellungen innerhalb der Bundeswehr mit
an höchster Stelle".
Es besteht
ein beständiger Mangel an qualifiziertem Nachwuchs in der Fernmelde- und
Elektronischen Aufklärung. So findet der Leser in der lokalen Presse im
Laufe der Jahre immer wieder auch
Werbeanzeigen des Luftwaffenamtes (Köln) und auch der Wehrbereichsverwaltung II
(Hannover) für die Nachwuchsgewinnung.
Schon die Illustrierte
QUICK berichtete (in den 1980er Jahren ?) über die erforderlichen
Voraussetzungen eines EloKa-Soldaten ...
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![]() Zitat in der QUICK (Datum unbekannt) |
![]() Werbeanzeige des Luftwaffenamtes (August 1982) |
![]() Werbeanzeige der Wehrbereichsverwaltung II (1989) |
![]() Werbeanzeige der Wehrbereichsverwaltung II (1990) |
3. Juli 1980
Die Mitglieder des Niedersächsischen Städtetages besuchen den FmSkt B.
13. September 1980
Dem Sektorfest mit rund 2000 Besuchern geht ein Kinderfest voraus.
20. November 1980
Der neue Regimentskommandeur FmRgt 71, Oberst Friedrich Matthiesen, trifft zum Antrittsbesuch beim FmSkt B ein.
26. März 1981
Anläßlich seines Informationsbesuches lobt Oberst Siegfried Poschwatta, Kommandeur Fernmeldebereich 70 in Trier, die Leistungen der Luftwaffen-Fernmeldeaufklärer und hebt die Einsatzfreude der Soldaten vor Ort im Dienste der Friedensbewahrung besonders hervor.
30. Januar 1981
Zusätzlich zum "Grenzsicherungserlass"
belastet eine Einschränkung Soldaten und
Familienangehörige des Fernmeldesektor B über die nächsten Jahre nachhaltig bis
zur Wiedervereinigung: der
„Elbeerlass“. |
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29. August 1981
Ein deutliches Dokument von Öffentlichkeitsarbeit ist wiederum das Sommer- und Kinderfest in der Neutrammer Kaserne, an dem sich 1.900 Besucher erfreuen. Den Abschluss bildet ein Sommernachtsball.
3. Juni 1982
Mit einem Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D trifft am Fernmeldeturm Thurau hoher Besuch ein. Sektorchef Major Zschauer kann den Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium Dr. Joachim Hiehle, den Präsidenten der Wehrbereichsverwaltung II, Karl-Heinz Backes, sowie Dr. Frank H. Hartenstein und den Polizeidirektor im Bundesgrenzschutz, Rück, begrüßen.
Anlässlich dieses Informationsbesuches statten Brigadegeneral Kurt Enzenberger, der neue Kommandeur LwFüDstKdo, und der Kdr FmRgt 71, Oberst Matthiesen, der Luftwaffeneinheit einen Truppenbesuch ab.
Der Fernmeldesektor B feiert sein 25-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wird mit verschiedenen Festpunkten begangen. Ein großer Jubiläumsball, von Oberleutnant Dieter Thiele und „Spieß“ Hauptfeldwebel Helmut Staffeldt bestens vorbereitet, leitet die Festwoche ein. Ein Feldgottesdienst, von den Militärgeistlichen beider Konfessionen im Rundling abgehalten, geht einem Jubiläumsempfang voraus. Für die Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, Abordnungen der Behörden und Dienststellen, die Vertreter von Vereinen sowie ehemalige Angehörige des Fernmeldesektors ist es ein „Muß", zum 25jährigen Bestehen des Sektor B an einem feierlichen Empfang teilzunehmen. Interpreten von der Kreismusikschule umrahmen die Festreden im Jägerheim. Sektorchef Major Zschauer nimmt aus den Händen von Dannenbergs Bürgermeister Eschrich die Stadtfahne der Jeetzelstadt entgegen; Captain Axton, von der britischen H-Troop in Gusborn, überreicht eine Figur des Schutzpatrons der englischen Nachrichtentruppe und Lüchows Bürgermeister Hinsch schenkt zum Sektorjubiläum ein Bild der Kreisstadt. |
Einige Grußworte sollen den Stellenwert der Soldaten im Fernmeldesektor B in der Chronik unterstreichen:
"Die Soldaten im Fernmeldesektor B leisten einen hochrangigen
und wichtigen Dienst für die Funktion der Bundeswehr und des nordatlantischen
Verteidigungsbündnis"
stellt Bundestagsabgeordneter Horst Schröder heraus.
Landrat Meiner spricht vom guten Einvernehmen zwischen den Soldaten und der Bevölkerung und Kreisbrandmeister Pevestorf äußert sich anerkennend über das funktionierende Zusammenwirken von Löscheinheiten der Feuerwehr und der Luftwaffeneinheit im Landkreis.
Regimentskommandeur Matthiesen bekräftigt vor den zahlreichen Ehrengästen, dass durch die Arbeit im FmSkt B wichtige Erkenntnisse gewonnen werden.
Die Kassen eines Basars mit Flohmarkt lassen eine Spende von 1.000 DM für das
Soldatenhilfswerk zu. Die Ausstellung „Soldat und Freizeit" sowie Spiele für die
kleinsten Sektorfreunde erfreuen insgesamt 4.500 Besucher.
November 1982:
Major Wulf Zschauer übergibt seinen Dienstposten als Sektorchef an Hauptmann Ernst Asche, der aus dem Stab des Fernmelderegimentes 71 in Osnabrück kommt. Er übernimmt das Kommando über den FmSkt B in Anwesenheit von Kommandeur Oberst Matthiesen während eines Appells in der Sporthalle.
22. März 1983:
Der Sicherheitskoordinierungsausschuß tagt am in der Kaserne Neutramm. Vertreter von 15 Behörden oder Dienststellen sowie Truppenteilen beraten über Maßnahmen zur Abwehr von wehrfeindlichen Aktionen.
03. Mai 1983:
Brigadegeneral Kurt Enzenberger, Kdr LwFüDstKdo, stattet im Beisein des neuen stellvertretenden Regimentskommandeurs, Oberstleutnant Gunnar Koch, den in der Thurauer Stellung eingesetzten Soldaten einen Besuch ab.
In der Kasernenanlage wird mit einer kleinen Feier die Halle 44 als zukünftiges Feuerwehrmuseum eingeweiht.
01. Juni 1983
Hauptmann Wolfgang Thoms vom Fernmeldesektor A in Großenbrode tritt seinen Dienst als neuer Einsatzoffizier im Fernmeldeturm auf dem Thurauer Berg an und löst seinen langjährigen Vorgänger, Hauptmann Karl „Charly“ Rietz ab.
Generalleutnant Dipl.-Volkswirt Günter Raulf, Amtschef des Luftwaffenamtes (LwA), informiert sich in der Einsatzstellung Thurau über Motivation und Einsatzbereitschaft der eingesetzten Soldaten.
Eine Infrastrukturbesprechung findet auf dem Thurauer Turm mit Vertretern der Oberfinanzdirektionen Kiel, Hannover und Nürnberg sowie von der Wehrbereichsverwaltung Hannover, vom Staatshochbauamt Uelzen, der Standortverwaltung und vom Fernmeldesektor statt. Es wird über einen Neubau des Betriebsgebäudes neben dem Fernmeldeturm beraten, der späteren sogenannten „Horizontalen Erweiterung“.
18. und 19. Juli 1984 Bei einem zweitägigen Truppenbesuch von Brigadegeneral Siegfried Poschwatta, Kdr LwFüDstKdo, begleitet Regimentskommandeur Friedrich Matthiesen den hohen Gast. |
Der Fernmeldeturm Thurau und seine
Antennenkonfiguration sowie die späteren Baumaßnahmen sind - nachweislich ab
Januar 1985 - natürlich auch ein Schwerpunkt der Aufklärer "von der Seite
gegenüber", den Grenzaufklärern der Grenztruppen
der DDR bzw. des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS)
link.
Der "hauseigene" Fernmeldesektor B - Sekt wurde insbesondere auf Feiern reichlich ausgeschenkt. |
28. und 29. März 1985
Die Fernmeldesektoren sind zur feierlichen Verabschiedung von Regimentskommandeur Oberst Matthiesen am Regimentsstandort Osnabrück mit Abordnungen angetreten.
Die Dienstgeschäfte werden an Oberst Wolfgang Müller-Georgé übergeben, der drei Wochen später zum ersten Dienstaufsichtsbesuch im Dannenberger Fernmeldesektor eintrifft.
Alles neu macht der Mai heißt es - so auch in der Thurauer Einsatzstellung: Die weithin gelb leuchtende sinusförmige Außenhaut des Fernmeldeturms muß erneuert werden. Äußerlich dokumentiert ein Gerüst aus unzähligen Gerüststangen die Veränderungen. Viel mühevoller erweisen sich die nötigen Arbeiten zur Verlagerung der Erfassung in behelfsmäßige Arbeitszonen außerhalb des Turmes, so wird die Flugfunkerfassung aus dem Schleppdach, die Elo-Erfassung aus mobilen Kabinen (Sheltern) heraus durchgeführt. Insbesondere die Techniker ermöglichen es, innerhalb eines Tages alle nötigen Verbindungen für eine ordnungsgemäße Erfassung abzubauen, neu zu ziehen und wieder voll funktionstüchtig anzubinden. Zudem entsteht ein 'Antennenwald' rund um die noch gelbe Kuppel. Der Technische Offizier (TO) Hauptmann Norbert Reineke hat eben "flotte Könner" in seinen Reihen.
Nach rund einem halben Jahr ist die „Frischzellenkur" beendet und der Fernmeldeturm strahlt in dezentem Grau mit einer nun neuen und glatten "Außenhaut".
13. Juli 1985
Erstmalig finden sich Ehemalige des Sektors zu einem Treffen zusammen. Zahlreiche ehemalige Soldaten blicken mit aktiven Kameraden auf ihre Dienstzeit zurück.
02. bis 14. September 1985
Eine Mob-Sicherungsübung fordert von den Leitenden, den Oberfeldwebeln Hubert Liepke, Harald Schulz und Alfons Hütten sowie Feldwebel Matthias Hanelt die Fähigkeit, Soldaten im Übungsgefecht zu führen.
Ende September 1985
Die Kompaniefeldwebeltagung aller „Spieße" des Fernmelderegiment es 71 findet in Dannenberg statt.
Dem beliebten Sektorfeldwebel aus Dannenberg, "Spieß" Helmut Staffeldt, überreichen viele Gäste während seiner Verabschiedung originelle Geschenke. Die Worte von Kommandeur Oberst Müller-Georgé „Sie haben in jedem Soldaten stets den Menschen gesehen", treffen genau ins Schwarze. Nachfolger von Helmut Staffeldt wird Helmut Ritter, der aus dem Bayrischen zurück in seine Heimat kommt. Neben dem gemeinsamen Vornamen, haben die beiden noch etwas gemeinsam: am gleichen Tag Geburtstag.
Mai 1986 Die Teilnehmer der diesjährigen "Regenbogentagung" treffen beim FmSkt B ein. Diese Tagung ist eine deutsch-amerikanische Konferenz zum Austausch und Vortrag von Aufklärungsergebnissen (SIGINT), die einmal jährlich wechselseitig ausgerichtet wird. Für die Durchführung dieser Tagung sowie für eine exzellente Vorbereitung erhält die Sektorführung große Anerkennung. Die Organisation der vier Tage dauernden Veranstaltung, die in "Haus Marienburg" stattfindet, obliegt den Oberleutnanten Manfred Dannenberg und Horst Hiller. |
Mitte August 1986
Sektorchef Major Ernst Asche begrüßt in der Einsatzstellung Brigadegeneral Wolfgang Görlitz, amtierender Kdr LwFüDst. Er wird begleitet vom Kdr FmRgt 71.
23. August 1986 Der festliche Höhepunkt des Jahres: Auf dem Sportplatz der Kaserne, organisiert von Oberleutnant Helmut Ebeling, findet eine wohl einmalige, historische Musikparade statt. In einer Kutsche fährt Sektorchef Major Ernst Asche auf den Festplatz und eröffnet die Veranstaltung. Wenig später vertreiben in Fellen gekleidete und mit Speeren bewaffnete Germanen den Festredner. Im weiteren Verlauf sehen die rund 3500 Besucher junge Sektorsoldaten in unterschiedlichsten Uniformen vom Mittelalter über die Zeit des Alten Fritz bis zu den Ulanen hoch oben auf glänzenden Rossen unter der Regie von Hauptmann a.D. Herbert Knoren. Gekonnt moderiert Carl-Heinz Dömken die Veranstaltung. |
September 1986
150 Soldaten des Sektors üben den scharfen Schuß bei einem Gefechtsschießen auf dem Truppenübungsplatz Ehra-Lessien.
25. November 1986
Der Lüneburger Regierungspräsident, Dr. Klaus Becker, gibt die Direktzufahrt zum Feuerwehrmuseum frei. Besucher des Museums brauchen künftig nicht mehr durch die Kaserne zu fahren, wenn sie die Ausstellungsräume besuchen möchten.
07. August 1987 Über den 20. Geburtstag des Sektors am Standort Neutramm und das 30jährige Bestehen der Einheit können sich gleich zwei Chefs freuen. Mit dem „Yorkschen Marsch" eröffnet das Luftwaffenmusikkorps 4 aus Hamburg den feierlichen Appell im Rahmen des Kommandowechsels von Sektorchef Major Ernst Asche auf Hauptmann Ruthard Berberich. Paradeführer Hauptmann Wolfgang Thorns läßt die Soldaten des Sektors antreten und meldet sie dem Kommandeur. Mit dem Befehl: „Major Berberich, ich übergebe Ihnen das Kommando des Fernmeldesektor B“, überträgt Oberst Müller-Georgé die Befehlsgewalt über die Luftwaffeneinheit. Für Major Asche endet eine fünfjährige Chefzeit im Sektor B. Von Oberkreisdirektor Klaus Poggendorf und dem stellvertretenden Landrat Klaus Wojahn erhält Major Asche den Ehrenteller des Landkreises Lüchow-Dannenberg. Hauptmann Berberich kommt von Fernmeldebereich 70 und war dort „Einsatzleiter Bord (ELB)“ der fliegenden Erfassungskomponente Breguet BR.1150 Atlantic SIGINT „PEACE PEEK“. |
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Für das vorgesehene Installieren von zusätzlichen Antennenanlagen werden auf den drei Flachdächern über die Längsseiten jeweils zwei Schienen befestigt, auf den Etagen 1 und 2 auch jeweils an einer Querseite, um bei Bedarf später darauf die entsprechenden Antennenträger montieren zu können. Gemäß einer Planung mit Stand April 1988 war zusätzlich auch noch der Bau von zwei Sonderantennenträgern vorgesehen, einer nördlich des Schleppdaches (320° von Turmmitte aus gesehen), einer in Nähe des südlichen Doppelzauns (220° von Turmmitte).
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1987 Es gab in diesem Jahr auch mal wieder ein Sommerfest, dazu für den Abend eine entsprechende Getränkekarte. |
==> download Getränkekarte als PDF
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September 1987 Hauptmann Karl „Charly“ Rietz verläßt die Bundeswehr. Die letzte Dienstreise tritt er mit einem "Sonderfahrzeug" in Form eines überdimensionalen Tretmobils an. |
Januar 1988
Brigadegeneral Ernst Schneider und Oberst Däther vom Luftwaffenamt Abteilung Führungssysteme Luftwaffe statten dem FmSkt B einen Truppenbesuch ab.
Wie schon im Jahr 1987 fällt das Lichterfest auch 1988 aus. Umfangreiche Sanierungsarbeiten sind der Grund für die mehrjährige Sperrung des Jägerheims. Das 1937 im Fachwerkstil errichtete Gebäude entspricht nicht mehr den Anforderungen des Betriebsschutzes. Erst im Frühjahr 1990 erstrahlt das Innenleben des Gebäudes in neuem Glanz.
01. September 1988
Einen letzten Truppenbesuch als Kommandeur FmRgt 71 unternimmt Oberst Wolfgang Müller-Georgé beim FmSkt B. Ihn begleitet der Kommandeur LwFüDstKdo, Brigadegeneral Wolfgang Görlitz.
Vierzehn Tage später inspiziert der „Neue" (Regimentskommandeur) den Sektor sowie die Einsatzstellung. Oberst Manfred Klose trifft auf motivierte und offene Soldaten in diesem Außensektor.
1989
Der Turm erfährt eine optische Änderung, denn
mit
Installation einer neuen Richtfunksaufklärungsanlage (Deckbezeichnung "BLAUE
NELKE") im 8. OG werden auf der Plattform 12.OG auf der Nord- und
Südseite auch zwei bewegliche
Antennenplattformen (Ausleger) installiert, die je zwei Parabolantennen vom Typ ROHDE
&SCHWARZ AC 007 mit 3m Durchmesser mit Drehgestell aufnehmen können. Aufgrund der Erfordernisse
wird vorerst je Plattform nur eine Antenne installiert.
18. - 20. Oktober 1989
Unter der Leitung von Brigadegeneral Görlitz treffen sich alle zum Luftwaffenführungsdienstkommando zugehörigen Kommandeure in der er Kasernenanlage Neutramm zur Kommandeur-B-Tagung.
3. November 1989
Regimentskommandeur Oberst Klose übergibt nach nur zweieinhalbjähriger Chefzeit von Major Ruthard Berberich während eines militärischen Appells die Truppenfahne an den neuen Sektorchef Hauptmann Klaus Welge, der wie sein Vorgänger vom Fernmeldebereich 70 in Trier kommt. Major Berberich wird nach Köln versetzt.
09. November 1989
Nach den turbulenten innerpolitischen Entwicklungen in der ehemaligen DDR, den mutigen Freiheitsbestrebungen hunderttausender von ostdeutschen Bürgern u.a. in Dresden, Leipzig und Fluchtszenen von verzweifelten Menschen in die deutsche Botschaft in Prag, fällt der „Eiserne Vorhang“; die Grenzen zwischen der DDR und der Bundesrepublik sind offen.
Noch nicht klar absehbar, wird es aber für den Fernmeldesektor B sowie für die Fernmelde- und Elektronische Aufklärung der Bundeswehr insgesamt einschneidende Veränderungen geben.
Für das sicherheitsverpflichtete Einsatzpersonal im Fernmeldeturm B vergeht jedoch noch eine Zeitspanne, bis sie ab dem 27. März 1990 die sogenannten „neuen Bundesländer“ betreten dürfen.
Dezember 1989
Die Feldwebelvereinigung Dannenberg unter dem Vorsitz von Hauptfeldwebel Klaus Böttcher feiert im Lüchower Ortsteil Ranzau sein 15-jähriges Bestehen.
Das Sektorwappen in Handarbeit aus feinem Kupferblech getrieben und auf Holz gezogen. |
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Januar 1990
Mit einem Appell wird die seit 01. Januar in der Kaserne Neutramm stationierte 12. Inspektion der Unteroffizierschule der Luftwaffe (12./USLw) aus Appen offiziell in Dienst gestellt.
22. Februar 1990 |
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Frühjahr 1990
Zu einem Truppenbesuch trifft der Amtschef des LwA, Generalmajor Joachim Sochaczewski, für einen Tag im Sektor B ein. Der General stellt bei einem Gespräch mit örtlichen Kommunalpolitikern fest, daß im FmSkt B hochmotiviert gearbeitet wird. Auf die Frage nach der Zukunft der Luftwaffeneinheit entgegnet Generalmajor Sochaczewski, daß eine Luftwaffenkommission sich in einer Analyse für eine neue Struktur der Fernmeldeaufklärung befasse, endgültig gäbe es zur Zeit keine Antwort auf diese Frage.
April 1990
Hauptmann Jörg Deinert löst Hauptmann Wolfgang Thoms in der Funktion als Einsatzoffizier im Fernmeldeturm ab. Hauptmann Thoms wird zukünftig den Einsatz in einer ehemaligen NVA-Aufklärungsstellung im mecklenburgischen Rüggow übernehmen. Mit ihm verlagern interimsmäßig die Hauptfeldwebel Gerd Klimanski und Robert Gach sowie weitere Soldaten, u.a. auch vom Fernmeldesektor C aus Osterode/Harz, ihr Aufgabenfeld „ostwärts“.
22. Mai 1990
Unter der Überschrift „Bundeswehr setzt neue Prioritäten" kann man in der Zeitung „Welt" lesen, daß alle Vorhaben, die eine verzugslose Aufklärung und Führung von Truppen ermöglichen, eine hohe Priorität für Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg besäßen. Trotz des beginnenden Abzugs von sowjetischen Soldaten aus den neuen Bundesländern, bleiben die Soldaten in den Einsatzstellungen rund um die Uhr auf wachsamen Posten.
28. September 1990
Ein "Urgestein" verlässt den Fernmeldesektor B. Ein Satz, der auf niemanden besser als auf Hauptfeldwebel Karl Horst „Charly“ Heidenreich zutrifft. Mit 53 Jahren spurtet er noch weitaus jüngeren Kameraden auf und davon. Bekannt wie kein zweiter, vertrat Charly den Sektor in der Öffentlichkeit mit seiner betont lockeren Art. Und eines nahm man Charly nie übel - ein Urgestein benötigt nun mal gewisse Freiräume.
Die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten wird vollzogen.
Dezember 1990
Die Erhaltung des Standortes Dannenberg wird erstmals konkretisiert. Sektorchef Major Welge erklärt, daß der Thurauer Fernmeldeturm auch über das Jahr 1994 hinaus Dienststelle für die Soldaten des neu aufzustellenden Fernmeldesektor N (FmSkt N) bleiben wird. Parallel erfolgt der Personalabbau des FmSkt B und ein neues Aufklärungssystem (LAPAS) soll zugeführt werden.
April 1990
Der Monat April bedeutet für die Stabsfeldwebel Friedhelm Roth und Peter "Boni" Reynders Abschied nehmen vorn FmSkt B. Die beiden noch frischen Pensionäre gehören zu den „Gründungsvätern" der Luftwaffeneinheit in Thurau und Neutramm, Peter Reynders als Beobachtungsfunkmeister und Friedhelm Roth als Sicherheitsmeister. Und noch eine feste Größe verlässt den FmSkt B. Oberleutnant Hans-Joachim Scholz wird zum Richtung Bundeswehrkommando Ost nach Magdeburg versetzt. Seit 1978 wirkte er als Fernmelde- und Kasernenoffizier in Neutramm.
Treu bleibt hingegen Gerhard Fröhlich dem Thurauer Turm. 25 Jahre Arbeit in der Einsatzstellung liegen hinter dem „Mann der ersten Stunde“ und stets fröhlichen und höflichen „Herrn Fröhlich".
Das Sektorwappen, emailliert und auf Holz gezogen. |
März 1991
Eine einmalige sprachliche Spitzenleistung leistet Hauptfeldwebel Michael „Mike“ Ilka aus dem Einsatz. Anläßlich eines Besuches des stellvertretenden polnischen Verteidigungsministers und des Chef des Stabes der polnischen Streitkräfte im Beisein des Chefs der Luftstreitkräfte der Republik Polen, benötigt das Bundesverteidigungsministerium der Bundesrepublik Deutschland einen geeigneten Dolmetscher. Als einziger befähigter Soldat war Michael Ilka dieser Aufgabe gewachsen - so in der förmlichen Anerkennung niedergeschrieben, mit der er dafür ausgezeichnet wurde.
Mai 1991
Die „Gerüchteküche“ bezüglich der Zukunft des Standortes Dannenberg „brodelt“. Gemäß einigen Tageszeitungen ist der Bundeswehrstandort Neutramm gesichert. Nach Informationen eines Bundestagspolitikers komme es 1992 zu Umgliederungen beim FmSkt Bund der Fernmeldekompanie 1. Neu aufgestellt wird in Neutramm der Fernmeldesektor 711. Wenige Tage später heißt es: Soldaten bald in den Vorruhestand. Dazu erläutert der Militärexperte und Mitglied des Verteidigungsausschusses, Thomas Kossendey, eine Gesetzesinitiative. Regimentskommandeur Oberst Klose ergänzt, daß „die Dinge im Fluß sind“ und er informiert darüber, daß im FmSkt B mit Vorbereitungen für einen technischen Truppenversuch mit dem neuen Aufklärungssystem LAPAS begonnen wird. Im Anschluß an das Gespräch mit den Soldaten findet eine Information von Kommunalpolitikern der Städte Dannenberg und Lüchow sowie des Landkreises statt.
30. Juni 1991
Auf Grundlage des Personalstrukturgesetzes (PSG) gehen der frühere und selbsternannte „beste Sektordienstoffizier der westlichen Hemisphäre“, Hauptmann Helmut Ebeling und der ehemalige „Turm-Spieß“, Stabsfeldwebel Ingo Klären, in den vorzeitigen Ruhestand.
In den nächsten Tagen und Wochen verändert sich stetig das gewohnte Bild der Fernmeldestellung Thurau. Viele Änderungen innerhalb der betrieblichen Abläufe läuten langsam, aber doch deutlich spürbar, einschneidende Veränderungen ein. Äußerlich dokumentiert die Erneuerung des Außenzaunes einen neuen Zeitabschnitt in der Fm-/Elo-Aufklärung ein.
Und: zum ersten Mal wird in der Einsatzstellung gestreikt ! Die in der ÖTV organisierten zivilen Mitarbeiter erklären sich mit ihren Gewerkschaftskollegen solidarisch und bestreiken für elf Tage ihre Arbeitsplätze im Turm.
Juli 1991 Soldaten des Vorauskommandos LAPAS nehmen in Vorbereitung auf ihre kommenden neuen Aufgaben an einer mehrwöchigen Ausbildung bei der Herstellerfirma E-Systems in Greenville im amerikanischen Bundesstaat Texas teil. |
Major Klaus Welge erklärt vor Vertretern von Kreis und Samtgemeinden, daß der Fernmeldesektor B faktisch 1992 aufgelöst und offiziell außer Dienst gestellt wird. In der Praxis wird es sich um eine Umgliederung in den neu aufzustellenden FmSkt 711 handeln und erstmals ist nun aber auch die Rede davon, daß 1994 der Stab des FmRgt 71 sowie der dazugehörige Versorgungssektor von Osnabrück nach Neutramm verlegt werden sollen.
Ende des Monats teilt Sektorchef Welge mit, daß viele Versetzungen drohen können. Mit Hilfe des Personalstärkegesetzes (PSG) soll der Abbau realisierbar sein, d.h., dass ältere Soldaten auf eigenen Wunsch in den Vorruhestand gehen können oder eine Rückversetzung vorn Berufs- zum Zeitsoldaten für jüngere Soldaten möglich sein wird. Für zivile Mitarbeiter sollen keine Streichungen im Stellenplan erfolgen
10. September 1991
Anläßlich seines ersten Truppenbesuchs beim FmSkt B, stellt der Kommandeur LwFüDstKdo, Brigadegeneral Paul Westhoff, in der Einsatzstellung Thurau fest, daß die Motivation bei den Soldaten und zivilen Mitarbeitern nicht gelitten habe und informiert, daß der Nachfolger des FmSkt B dann FmSkt N heißen wird.
Der General verschafft sich gleichzeitig einen Überblick über die Vorarbeiten für das neue Aufklärungssystem LAPAS. An verantwortlicher Stelle bereiten vor Ort Major Wolfgang Blömecke sowie Hauptmann Rodenberg und die Oberleutnante Wolfgang Fischer und Ortwin Rosenke vor. Unterstützt werden sie durch die Hauptfeldwebel Egon Korsanke, Manfred Bischoff, Ronald Fox, Peter Kny, Alfons Hütten, Ralf Diekhöner und Heinz Kries sowie durch die Oberfeldwebel Thomas Frye und Andreas Brandes. Als Mechaniker sind im Vorauskommando der Stabsfeldwebel Manfred Kretschmer sowie die Hauptfeldwebel Friedrich Gielnik und Hans-Heinrich Hass, Oberfeldwebel Peter Schulz, Feldwebel Frank Grabow und Stabsunteroffizier Rüdiger Grübnau eingesetzt.
01. Oktober 1991
Der „alte Haudegen“ Stabsfeldwebel Heinz „Toni“ Tontarski, der schon in den 1960er Jahren bei Gülden im mobilen Einsatz war, wird nach 32 Jahren Soldatenzeit in den verdienten Ruhestand verabschiedet und wohnt seit einigen Jahren in "Turmnähe" in Woltersdorf.
10. Dezember 1991
Anfang 1992
"Wird der Bundeswehrstandort Neutramm mit seiner Einsatzstellung in Thurau durch Abstriche in der Rüstungsplanung betroffen oder gar in seiner Existenz bedroht?" Diese Frage beschäftigt nicht nur die Medien zum Jahresanfang. Interessiert und mit einer gewissen Anspannung verfolgen auch die Soldaten des FmSkt B Diskussionen und Verlautbarungen in Presse, Funk und Fernsehen. Die Vorbereitungen für die Erprobung vom „LAPAS" verlaufen ohne Beeinträchtigungen weiter.
Auf dem traditionellen Neujahrempfang informiert Sektorchef Major
Welge die Vertreter des öffentlichen Lebens und Soldaten, daß die
Stationierungsentscheidungen vom August des vergangenen Jahres Gültigkeit
besäßen. Der FmSkt B werde also bis zum Jahre 1994 aufgelöst und der FmSkt N
wird aufgestellt. Die Einsatzstellung in Thurau wird als Bodenstelle für das
neue Aufklärungssystem genutzt. Die ebenfalls in Neutramm beheimatete
FmKp 1 des Heeres erfährt eine Umgliederung und die 12./USLw kehrt 1994 zurück nach Appen
an ihren alten Standort.
Ab 1995 soll dann der Stab des derzeitigen FmRgt 71 aus Osnabrück
in Neutramm stationiert werden. Der Stabs- und Versorgungssektor soll ebenfalls
nach Neutramm verlegt werden.
Anlässlich 35 Jahre Fernmeldesektor B
(1957 - 1992) wird eine Chronik herausgegeben; |
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20. August 1992
Obergefreiter Stefan Ossenkopp vom Luftwaffensanitätstrupp (LwSanTrp) in Dannenberg organisiert eine Info-Veranstaltung für die Eltern von Wehrpflichtigen: "Wie sieht eigentlich Dein Dienst bei der Bundeswehr aus".
20. Juni 1992
Das Verteidigungsministerium dementiert ein "Aus" für LAPAS bezüglich des Artikels aus der "Welt" vom 13.06.92.
18. September 1992 Appell anläßlich 35 Jahre Fernmeldesektor B und 25 Jahre Einsatzstellung Thurau; anwesend sind u.a. der Kdr LwFüDstKdo, Brigadegeneral Paul Westhoff und der StvKdr FmBer71, Oberstleutnant Günter Helm sowie auch die ehemaligen Sektorchefs Oberst a.D. Leonhard Nowak, Oberstleutnant Ruthard Berberich und Major Ernst Asche.
Abends fand für geladene und angemeldete Gäste ein "Riverboat-Vergnügen" auf der Elbe mit dem MS "Lüneburger Heide" statt. |
19./20. September 1992 Oktoberfest der Feldwebelvereinigung Dannenberg mit Ehemaligentreffen. Abends wird bei Bier, bayerischen Schmankerln und Musik vom "Augusta Sextett" aus Augsburg kräftig gefeiert. Dabei werden verzehrt: 750 Schweinshaxen, 80 Kilo Sauerkraut, ein Zentner Wurstsalat, jede Menge Schweinsbraten und Weißwürste. Am Sonntag findet wieder wie gewohnt ab 10 Uhr der Frühschoppen statt, bei dem das Augsburger Sextett wieder aufspielt. An beiden Tagen gehen insgesamt 2.000 Liter Original Münchner Oktoberfestbier über den Tresen. |
01.10.1992 (09.10.1992)
Chefwechsel: Major Klaus Welge übergibt die Dienstgeschäfte an Hauptmann Jörg Deinert und wird zum Amt für Militärkunde in München versetzt.
Neuer Einsatzoffizier wird Hauptmann Andreas Jahn, vormals Leiter der Erfassung (LdE) der Einsatzwache III.
Ab April 1993 ist als neuer Chef des zukünftigen FmSkt N Major Walter Grießhaber (vormals FmSkt C) vorgesehen.
Ende Oktober 1992
Verteidigungsminister Ruhe leitet die Beschaffung für LAPAS ein.
Mitte Dezember 1992
Die Entscheidung für die Beschaffung für LAPAS ist wieder offen. Der Verteidigungsausschuß vertagt sich.
2. KW 1993
Beim FmSkt B findet ein Seminar über Vorbeugungsmaßnahmen für Truppenmedizin statt. Die Leitung haben die Oberstärzte Dr. Bossi (LwA) und Dr. Lawicki (LwFüDstKdo) aus Köln.
15. Januar 1993
Der jährliche Neujahrsempfang findet statt. Der Standortälteste Major Wolfgang Blömeke erinnert an den erhöhten Wohnraumbedarf für zuzuversetzende Soldaten zum FmSkt N (LAPAS) und dem noch hinzuverlegenden StabsVerSkt FmBer 71. Noch während des Neujahrsempfangs wird die Meldung verbreitet daß Verteidigungsminister Rühe LAPAS kurz vor der Vertragsunterzeichnung gestoppt hat, aufgrund eines aufgedeckten Bestechungsskandals hochrangiger Bundeswehrsoldaten (u.a. General a.D. Eberhard Eimler) und Mitgliedern der Abt Rüst im BMVg durch die Firma Grob, Mindelheim.
16. Januar 1993
In der Presse erscheinen erste Berichte über die Nichtbeschaffung des LAPAS.
21.01.1993
Von der Firma E-Systems aus
Greenville, Texas/USA kommend erfolgt auf dem Fliegerhorst Faßberg die erste Landung eines
Transportflugzeuges vom Typ SHORT Belfast C1 der Gesellschaft "HEAVY Lift"
mit Teilen der geplanten Bodenstation (siehe auch link). Zum Entladen sind auch Soldaten des Sektor vor Ort. DIe z.T.
sehr großen Holzkisten werden in einem Hangar eingelagert.
Verteidigungsminister Ruhe stoppt LAPAS aus (offiziell) finanziellen Gründen endgültig. Trotzdem soll mit einem verkürzten Truppenversuch das Projekt zu einem "vernünftigen qualifizierten Abschluß" gebracht werden.
11. Februar 1993
Das Wildschweingatter wird aufgelöst. Der "Spieß" Stabsfeldwebel Helmut Ritter und Oberfeldwebel Jürgen Missner erlegen alle Tiere. Viele sagen: "Das ist der Anfang vom Ende."
18. Februar 1993
Zweiter Flug der Belfast nach Faßberg.
27.Februar 1993
Das traditionelle Spanferkelessen findet wieder im Jägerheim statt.
01. März1993
Dritter Flug der Belfast nach Faßberg.
15. März 1993
Zu Besuch beim FmSKt B sind: MdB Peter Struck, der Bürgermeister von Dannenberg Fathmann, Oberst Klose (FmRgt 71), Oberst Däther (FmBer 70).
22. März 1993
Besuch des parlamentarischen Geschäftsführes der SPD, Peter Struck, des MdB Arne Fuhrmann, SPD, des Kdr LwFüDstKdo, Brigadegeneral Paul Westhoff sowie weiterer Politiker. Struck äussert u.a. (Zitat): ''... Die Bundeswehr braucht ein Aufklärungssystem ... aber nicht LAPAS. ..."
31. März1993
Erneuter Chefwechsel: Hauptmann Deinert übergibt die Dienstgeschäfte an Major Blömeke.
Stabsfeldwebel Peter Ehrlich vom Nachschub geht in den Ruhestand, Hauptfeldwebel Michael Ilka aus dem Einsatz in den Vorruhestand.
16. April 1993
Der Kdr FmBer 71, Oberst Dieter Deindörfer verkündet: "Der FmSkt B wird am 01.04.1994 geschlossen." Das MdB Friedbert Pflüger, CDU, setzt sich bei seinem Besuch beim FmSkt B für einen Truppenversuch ein und erklärt, eine Vorlage für den Verzicht auf LAPAS liege vor, müsse aber noch unterzeichnet werden.
04. Mai 1993
Der Chef LwA, Generalmajor Haarhuis, erklärt bei seinem Besuch auf der Bezirkspersonalratssitzung in Dannenberg in Sachen LAPAS: "Nichts Neues, ich werden mich mit Hochdruck darum kümmern."
12. Mai 1993
Der Verteidigungsausschuß lehnt einen Truppenversuch LAPAS ab.
26./27. Mai 1993
General Westhoff und Oberst Deindörfer sind wieder zu Besuch.
02. Juni 1993
Der Kdr LwFüDstKdo, Brigadegeneral Westhoff erklärt bei einem Truppenbesuch beim FmSkt B, daß wegen des politischen Verzichts auf das Aufklärungssystem LAPAS die FmEloAuklLw den Standort Dannenberg nicht mehr benötigt. Deshalb hat der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Jörg Kuebart, dem Verteidigungsminister empfohlen, den Standort zu schließen.
Ab diesen Zeitpunkt beginnt sich das "Versetzungs-Karussel" beim FmSkt B zu drehen.
Kommunalpolitiker des Kreises Lüchow-Dannenberg wenden sich schriftlich und persönlich an den Verteidigungsminister und an den Bundeskanzler zur Erhaltung des Bundeswehrstandortes Dannenberg.
Zur Erinnerung hat ein Mitarbeiter der Wartung-/ Instandsetzungsgruppe Maschinen Anlagen (WIGMA bzw. intern auch "Schaltbühne" genannt) für Interessierte eine kleine Serie eines 13 cm hohen Fernmeldeturms aus massiven Messing aufgelegt. |
15. Juni 1993
Der Ministerialrat im niedersächsischen Innenministerium, Manfred Gallwitz, der Kdr VBK, Oberst Alte, der Kdr II. Lehrgruppe der USLw, OTL Burkantat, sowie einige Kommunalpolitiker dementieren bei einem Infobesuch die zukünftige Belegung der Kaserne mit Asylanten.
21. - 23. Juni 1993
Die Stammdienststelle der Luftwaffe (SDL) beginnt mit den Personalgesprächen für die anstehenden Versetzungen der Unteroffiziere.
26. Juni 1993
Hauptmann Helmut Ebeling und Stabsfeldwebel Ingo Klären gehen in den Vorruhestand.
Ende Juni/Anfang Juli 1993
Die parlamentarische Staatssekretärin im BMVg, Michala Geiger (FDP) teilt dem MdB Dirk Kann (FDP, Lüneburg) mit, daß um die Personalmaßnahmen sozialverträglich zu gestalten, die am 03. Mai verfügte Wirksamkeit der Auflösung des FmSkt B am 30. September 1993 auf den 31. März 1994 verschoben wird.
05. August 1993
Das MdB Klaus Harries (CDU, Lüneburg) teilt mit, daß Verteidigungsminister Ruhe die Schließung der Kaserne Neutramm beschlossen hat.
06. August 1993
Der Staatssekretär im BMVg Bernd Wilz (CDU) teilt dem Vorsitzenden der Landesgruppe Niedersachen der CDU/CSU Bundestagsfraktion Klaus-Jürgen Hedrich (Uelzen) mit, daß der Bundeswehrstandort Neutramm aufgrund gravierender geänderter Rahmenbedingungen nicht zu halten ist. StabVersSkt FmBer 71 werden ersatzlos aufgelöst. Aus wirtschaftlichen Gründen entfalle auch die vorübergehende Stationierung von zwei bis drei Inspektionen der USLw. Daher besteht auch keine Möglichkeit einer Nachstationierung von Heerestruppenteilen.
17./18. August 1993
Aus Ungarn ist erstmalig Personal aus dem Bereich des Verteidigungsministeriums zu Besuch um sich über die geplante Übernahme von nicht mehr benötigtem Aufklärungsgerät zu informieren. Diese Aktion wird anfangs inoffiziell auch als "Operation Paprika" bezeichnet.
03. September 1993
In der Einsatzstellung wird der 24-Stunden-Schichtdienst eingestellt.
06. September 1993
Die Richtfunkerfassung ("Drehzahl") wird eingestellt.
20. September 1993
Folgende Berufssoldaten werden in den Ruhestand verabschiedet: Stabsfeldwebel Klaus Böttcher, Stabsfeldwebel Helmut Dreblow, Stabsfeldwebel Helmut Ritter, Hauptfeldwebel Harald Ronge, Oberfeldwebel Harald Schulz verlässt auf eigenen Wunsch die Bundeswehr. Neuer Sektorfeldwebel wird Stabsfeldwebel Robert Gach.
01. Oktober 1993
Oktober 1993
Für den 25 Millionen teuren Anbau "Horizontale Erweiterung" mit 500 qm Grundfläche am Thurauer Fernmeldeturm gibt es mehrere potentielle Interessenten, so u.a. das Wehrwissenschaftliche Institut in Munster ode der Sparkassenverbund Sachsen-Anhalt. Aufgrund der zu erwartenden hohen Sanierungskosten müsste auch in Erwägung gezogen werden, den Fernmeldeturm abzutragen.
08. November 1993
Die Elo-Erfassung im 11. OG des Fernmeldeturmes wird nur noch an zwei Arbeitsplätzen betrieben.
27. November 1993 Die Offiziergemeinschaft Neutramm lädt zum letzten Mal zum beliebten Lichterfest in der Kaserne ein. |
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==> download der Getränkekarte aus dem Vorjahr (1992) als PDF ![]() |
Um neun Uhr stellt der Fernmeldesektor B die Erfassung (Flugfunk und Elo) aus der Einsatzstellung Fernmeldeturm Thurauer Berg ein, die am 07. Juli 1967 um acht Uhr aufgenommen wurde; also 9.656 Tage ... Stabsfeldwebel Helmut Wosch erhält als einer der letzten Erfasser des FmSkt B eine förmliche Anerkennung. Der diensthabende Einsatzoffizier Oberleutnant Manfred Dannenberg übergibt das Kommando über die Einsatzstellung an den zukünftigen Leiter des Nachkommandos Oberleutnant Torsten Grefe.
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16. Dezember 1993
In der Kaserne Neutramm wird letztmalig der OvWa-Dienst (Offizier vom Wachdienst) versehen.
Im Rahmen der "Operation Paprika" wird ausgebautes Aufklärungsgerät an Ungarn abgegeben. Der Kdr FmBer 71, Oberst Dieter Deindörfer, verhängt dazu eine Nachrichtensperre.
Anfang Januar 1994
Die "Operation Paprika" ist nun offiziell; aber nicht nur der FmSkt B gibt Aufklärungsgerät an Ungarn ab, sondern auch die FmKp 1 und die FmKp 945 in Barwedel. Bei der Demontage sind auch ungarische Soldaten vor Ort. Das Gerät wird u.a. in der ungarischen Aufklärungsstellung bei Siklos (Karte) installiert.
Der Bundesrechnungshof läßt ermitteln wegen Verschwendung von Steuergeldern in der Kaserne Neutramm. Es geht u.a. um den sogenannten Lokschuppen (DM 400.000,-), den Hundezwinger an der Wache (DM 120.000,-) sowie den vier Kronleuchtern (Stückpreis DM 28.000,-) und der Wendeltreppe mit indirekter Beleuchtung (DM 75.000,-) im Speisesaal im "Jägerheim". Der Lokschuppen, offiziell "Lager für elektronisches Gerät", wurde dergestalt aus- und umgebaut, so daß er sich hervorragend für Feiern eignet, so ist z.B. auch ein Kamin eingebaut !
14. Januar 1994
Der letzte Neujahrsempfang beim FmSkt B. Sektorchef Oberstleutnant Blömeke nennt Termine:
Es werden Erinnerungen an den Neujahrsempfang 1993 wach, als nachmittags die Kunde vom „LAPAS-Stopp“ die Runde machte; Zitat Oberstleutnant Blömeke: "Damit ging der Höhenaufklärer in eine instabile Fluglage über und stürzte ab."
Januar 1994
Im Rahmen einer "Operation Hinkelstein" unter Leitung von Stabsfeldwebel Egon Korsanke soll der bisher vor dem Stabsgebäude Block 1 stehende Granitblock mit dem Sektorwappen zusätzlich mit den Wappen der FmKp 1 und der 12. Inspektion/USLw versehen werden und in Dannenberg aufgestellt werden.
25. Februar 1994
In der Kaserne findet das letzte Spanferkelessen statt. Über 350 Gäste verzehren fünf Zentner vom Schwein, zwei Zentner Kraut, einen Zentner Brot und trinken dazu 500 Liter Bier und diverse Schnäpse.
Anfang März 1994
Letzter Tag der offenen Tür am Fernmeldeturm Thurau. Manche schon leergeräumte Etage wird u.a. auch vom ehemaligen Einsatzoffizier, Hauptmann a.D. "Charly" Rietz, dem Bürgermeister der Stadt Lüchow, Knut Schwarting, und seinem Stellvertreter, Hans Naumann, besichtigt.
Anläßlich des Appells zur Auflösung des FmSkt B herrscht so schlechtes Wetter, daß es dem Kdr LwFüDstKdo, Brigadegeneral Paul Westhoff, bei seiner Rede die Schirmmütze vom Kopf weht; diese wird vom Paradeoffizier Hauptmann Deinert wieder „eingefangen“.
Neben vielen Gästen, auch aus Politik und Wirtschaft, sind auch Ehemalige und Vertreter der noch verbliebenen Fernmeldesektoren gekommen.
Das Nachkommando FmSkt B hat Oberleutnant Torsten Grefe übernommen.
18. März 1994 |
19. März 1994
Die Feldwebelvereinigung feiert in Neutramm nach 15 Jahren zum
letzten Mal ihr beliebtes, diesmal aber „vorgezogenes Oktoberfest“ mit Haxen,
Kraut und Bier.
31. März 1994
Der letzte "Spieß" des FmSkt B, Stabsfeldwebel Robert Gach, wird in den Vorruhestand verabschiedet.
01. April 1994
Der FmSkt B existiert nicht mehr, ab jetzt 'wirkt' nur noch das
Nachkommando unter der Führung von Oberleutnant Torsten Grefe.
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Interessante Geschichte am
Rande: |
21. Juni 1994
Die "Operation Paprika" ist beendet. In der 23. Kalenderwoche ist der letzte Transport mit Aufklärungsgerät nach Ungarn gegangen. Der Fernmeldeturm ist fast besenrein geräumt.
29. Juni 1994
Im Rahmen eines Tages der offenen Tür wird der Bevölkerung bei Erbsensuppe, Bier und anderen Getränken Gelegenheit gegeben, Abschied von der Bundeswehrkaserne und ihren Soldaten zu nehmen. Diese Gelegenheit nehmen auch viele ehemalige Soldaten und zivile Mitarbeiter des Sektors wahr.
01. Juli 1994, 10:45 Uhr
Am Fernmeldeturm wird die Bundesflagge für immer eingeholt. Im Rahmen eines kleinen Appells treten zum letzten Mal ca. 30 Soldaten des Nachkommandos FmSkt B und der FmKp 1 an.
Nach einem letzten Rundgang der Leiter der Nachkommandos, Oberleutnant Torsten Grefe (FmSkt B) , und Hauptmann Werner Heinz (FmKp 1), wird der Fernmeldeturm mit der Unterzeichnung des Übergabeprotokolls an Bedienstete der Standortverwaltung und des Bundesvermögensamtes übergeben.
30.09. 1994, 10 Uhr
Mit einer letzten Flaggenparade, durchgeführt durch Stabsfeldwebel Hans Stöhr, geht die militärische Nutzung der Kaserne Neutramm, die bereits am Vortag an das Bundesvermögensamt übergeben wurde, endgültig zu Ende.
Einheitsführer Fernmeldesektor B | |
Major Bruno Neumann | 15.08.1957 - 31.05.1965 |
Major Kurt Hahn | 01.06.1965 - 31.08.1965 |
Major Leonhard Nowak | 01.09.1965 - 31.03.1971 |
Major Leonhard Meuffels | 01.04.1971 - 31.03.1974 |
Major Ekkehard Langer | 01.04.1974 - 30.09.1977 |
Major Wulf Zschauer | 01.10.1977 - 12.08.1982 |
Major Ernst Asche | 13.08.1982 - 07.08.1987 |
Major Ruthard Berberich | 07.08.1987 - 02.11.1989 |
Major Klaus Welge | 03.11.1989 - 03.09.1992 |
Hauptmann Jörg Deinert | 01.10.1992 - 31.03.1993 |
Oberstleutnant Wolfgang Blömeke | 01.04.1993 - 16.03.1994 |
Oberleutnant Torsten Grefe | Leiter Nachkommando ab 16.03.1994 |
Kompanie- /Sektorfeldwebel | |
Oberfeldwebel Walter Billerbeck | 15.08.1957 - 08.02.1961 |
Hauptfeldwebel Heinz Quint | 09.02.1961 - 31.03.1967 |
Hauptfeldwebel Willi Korte | 01.04.1967 - 31.08.1967 |
Oberfeldwebel Karl Horst Heidenreich | 01.09.1967 - 30.09.1967 |
Hauptfeldwebel Hans-Joachim Dürkop | 01.10.1967 - 30.09.1970 |
Hauptfeldwebel Lucien Rembold | 01.10.1970 - 31.01.1973 |
Hauptfeldwebel Werner Sassmann | 01.02.1973 - 31.10.1973 |
Stabsfeldwebel Helmut Staffeldt | 01.11.1973 - 30.09.1985 |
Stabsfeldwebel Helmut Ritter | 01.10.1985 - 30.09.1993 |
Stabsfeldwebel Robert Gach | 01.10.1993 - 31.03.1994 |
Leiter des Einsatzes: | |
Oberleutnant Ehrenberg | 01.11.1967 - 31.05.1969 |
Hauptmann Ingo Kern | 01.06.1969 - 31.03.1975 |
Hauptmann Gerhard Strube | 01.04.1975 - 30.09.1975 |
Einsatzoffiziere: | |
Hauptmann Karl Rietz | 01.10.1975 - 31.05.1983 |
Hauptrnann Wolfgang Thoms | 01.06.1983 - 31.03.1990 |
Hauptmann Jörg Deinert | 01.04.1990 - 31.09.1992 |
Hauptmann Andreas Jahn / Hauptmann Manfred Dannenberg |
01.10.1992 - 13.12.1993 (Erfassung eingestellt) |
Bezeichnung der Einheit: | |
2./Fernmeldeabteilung 711 | 15.08.1957 - 30.04.1958 |
Fernmeldebeobachtungssektor B | 01.05.1958 - 31.12.1958 |
Fernmeldesektor B | 01.01.1959 - 31.03.1994 (Nachkommando bis 30.09.1994) |
Kaserne Neutramm:
Die Kasernenanlage Neutramm wurde durch das Bundesvermögensamt Soltau 1995 international zum Verkauf ausgeschrieben. Es gab mehrere Bewerber, aber letztendlich wurde die Kaserne am 20.03.1997 per notariell beurkundetem Vertrag für 7 Millionen DM an einen Dannenberger Geschäftsmann verkauft. Über die Wendländische Verwaltungsgesellschaft mbH (WVG) wird seit Jahren versucht die gesamte Liegenschaft zu vermarkten; dazu gehört die eigentliche Kasernenanlage sowie das frühere, auch als Standortübungsplatz genutzte, so genannte „Außengelände". In den Jahren 2010-11 wurde die Kasernenanlage umfangreich renoviert bzw. instand gesetzt. |
Einsatzstellung Thurauer Berg:
Auch die Liegenschaft Einsatzstellung Thurauer wurde durch die Immobilienverwaltung des Bundes mehrfach angeboten. Nach diversen
Ausschreibungen konnte die Liegenschaft Mitte 1999 einer Nachnutzung zugeführt werden.
Das neue, nicht mehr genutzte Betriebsgebäude sowie der Fernmeldeturm gingen in den Besitz der
Turm Thurau GmbH über. Deren Gesellschafter sind Eigentümer der Firmen ELROG
GmbH und Co Elektronenröhren KG und TREO Elektro-Optik GmbH. |
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2003 listete eine Infotafel am Tor die drei Firmen - DEVAEL (Deutsche Vacuum Electronic GmbH),
Das vollständig
erneuerte Wachgebäude incl. Kellerbereich (ehemalige Fernmeldegerätewerkstatt) wurde durch den Besitzer der
ehemaligen (bis 31.10.2011)
Fahrschule Hille aus Wustrow übernommen. Anmerkung: Die Firmen DEVAEL und ELROG und auch die Fahrschule Hille sind gem. Infotafel am Tor augenscheinlich nicht mehr vor Ort (Stand 2012). |
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Die Einsatzstellung Thurauer Berg am 02.03.2007:
Ein letzter (?) Besuch des Fernmeldeturms Thurauer Berg. Die Liegenschaft ist in Privatbesitz. Das nie bezogene Betriebsgebäude ("Horizontale Erweiterung") und der Fernmeldeturm gehören der Fa. Harder, das ehemalige Bereitschaftsgebäude sowie die Garagen/Werkstatt ("Schleppdach") werden durch das THW- Ortsverband Lüchow-Dannenberg genutzt und das ehemalige Wachgebäude ist im Besitz von Herrn Andreas Hille (Fahrlehrer aus Wustrow).
Dank Herrn Hille war es nach über 13 Jahren noch einmal möglich, den Fernmeldeturm zu besichtigen.
Die Einsatzstellung Thurauer
Berg am 08.10.2012:
Die Einsatzstellung
Thurauer
Berg
im Juli 2018:
13.12.2018:
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Vor 25 Jahren wurde die Erfassung beim FmSkt B
eingestellt und aus diesem Anlaß wurde beim jährlichen Grünkohlessen der
Ehemaligen, das dazu extra auch auf den 13.12. festgelegt wurde, zur Erinnerung
ein kleiner
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Die
Einsatzstellung Thurauer Berg im Januar 2019:
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Die Sanierung ist beendet und der Turmschaft hat nun einen neuen Anstrich; am Kran hängt noch ein Weihnachtsstern ... |
Die Einsatzstellung
Thurauer Berg im Februar 2019:
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Der Thurauer Berg aus der Vogelperspektive. |
Die Einsatzstellung
Thurauer Berg im März 2020:
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Die Plattform im 7. OG hat nun auch ein Schutzgeländer bekommen. |
Die Einsatzstellung
Thurauer Berg im August 2021:
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Wieder mal vorbeigeschaut; optisch nach wie vor "alles gut in Schuß". |
Kaserne Neutramm als
placemark für google
earth herunterladen (Ortsangaben ohne Gewähr):
Gelände Fernmeldeturm Thurau als placemark
für google earth
herunterladen (Ortsangaben ohne Gewähr):
Sonstiges:
Quellen:
Festschrift - 25 Jahre Fernmeldesektor B (1957 - 1982)
Festschrift - 35 Jahre Fernmeldesektor B (1957 – 1992)
Chronik Fernmelderegiment 71 (Stand April 1980)
Festschrift - 20 Jahre Feldwebel-Vereinigung (1993)
Gästebuch Fernmeldesektor B (1977 - 1992)
diverse Ausgaben der „Elbe-Jeetzel-Zeitung“, „WELT“ und anderen Printmedien
eigene Aufzeichnungen (Manfred Bischoff)
Fotos: Manfred Bischoff,
Harald Schulz, Jochen Tarrach, Waldemar Weber, Svend Petersen, Friedrich Hinze,
Manfred R. Dannenberg, Holger Nowak, Michael Jürs und viele andere
Internet: